Vor kurzem habe ich den Wiki-Artikel zu Serviettenringen gelesen. Dort steht, dass sie im Biedermeier eingeführt wurden. Beim gestrigen Streifzug durch die Kleinanzeigen ist mir deshalb dieser Ring aufgefallen, weil die Punzen der Form nach eher noch ins 18. Jahrhundert gehören. Also habe ich am späten Abend den Link einem Bekannten geschickt, der sich mit sowas viel besser auskennt. Innerhalb weniger Sekunden schrieb er zurück: "KAUFEN! AUGENBLICKLICH KAUFEN!"
Es ist tatsächlich ein besonders früher Serviettenring. 18. Jahrhundert wird sich vermutlich grad nimmer ausgehn, aber aus dem ganz frühen 19. ist er gewiss. "S/13" sagt, dass er in Schweinfurt gemacht wurde und einen Feingehalt von 13 Lot (81,25 %) hat. Das ist an sich schon selten, weil der übliche Feingehalt in Schweinfurt 12 Lot (75 %) war. Spannender ist aber die Meistermarke: F/AM ist Friedrich Adam Meyer. Man kennt ihn zwar aus den Adressbüchern, es ist aber kein einziges seiner Werke bekannt. Auch in den aktuellsten Fachbüchern gibt es keine Abbildung seiner Punze.
Ich habe in Rekordzeit schon zwei besonders freundliche Nachrichten von Sammlern bekommen, der Serviettenring wird also wohl bald weiter wandern. Vorher zeige ich ihn euch aber noch, damit ihr bei dieser Wiederentdeckung des F/AM dabei seid.