• Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Hallo majamai,

    und erst einmal ein herzliches Willkommen in unserem Forum. Schön, dass Du uns gefunden und Dich bei uns angemeldet hast.

    Nun zu Deiner Frage.
    Lass mich Dir erst einmal die Frage stellen, ob Du weißt, woher die Töpfe stammen? Hast Du hier Anhaltspunkte, ist die Bestimmung einfacher.

    Wenn die Töpfe aus dem Rheinland stammen, dann handelt es sich um Kugeltöpfe, wie sie im Mittelalter häufig gebraucht wurden. So wurden sie in fast allen Töpfereien des Rheinlandes und der Eifel hergestellt. Sie verfügen weder über einen Boden noch über Beinchen und wurden in die Glut des Herdes gesetzt. Ob sie frei mit der Hand geformt wurden, oder auf der Scheibe gedreht wurden, kann ich anhand der Bilder nicht sagen. Da müsste man genauer hinschauen.

    Im Rheinland wurden sie so vom 11. bis zum 14. Jahrhundert geformt und sind beim Brennen nicht durchgesintert. Dafür waren damals die Öfen noch nicht heiß genug. Das durchsintern wäre auch fatal, denn dann könnten sie die Hitze des Herdfeuers nicht aushalten und würden platzen. Durchgesintert nennt man den Scherben "Steinzeug", hier handelt es sich aber um "Irdenware". Die Wandung war nicht wasserdicht und konnte also kaum zur Vorratshaltung gebraucht werden. Ein typischer Herstellungsort für soche Keramik war Badorf bei Brühl.

    Schöne Kugeltöpfe, die, wenn aus dem Rheinland, 600 bis 900 Jahre "auf dem Buckel" haben.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort. Nach meinen Wissen sind sie aus dem Rheinland und sind als Geschenk in den 1950ger in unsere Familie gekommen.

    Gruß Margrit

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Hallo Margrit,

    danke für Deine Rückmeldung mit
    der Erwähnung des Rheinlandes.

    Das war schon damals ein "nobles"
    Geschenk und ich kann mir gut vorstellen,
    dass sich der Beschenkte darüber
    sehr gefreut hat. Beide Kugeltöpfe
    werden damals bei Grabungen
    gefunden worden sein. Die kreisrunde
    Verletzungen des helleren Topfes spricht
    für den Einsatz einer Spitzhacke. Der
    graue Topf hat einen Brennriss, bei
    dem helleren ist möglicherweise ein Teil
    der Außenwand beim Brennen abgeplatzt.

    Wahrscheinlich lagen die Kugeltöpfe in
    der Nähe eines historischen Ofens bzw. auf
    dem Scherbenhügel, wohin nach dem
    Brand unbrauchbare Gefäße entsorgt wurden.

    Der hellere Topf ist im heißeren Teil
    des Ofens oxydierend gebrannt worden,
    der dunklere in weniger heißer Flamme
    mit geringer Sauerstoffzufuhr reduzierend.
    Schön ist, dass sich beide Töpfe in so
    gutem Zustand über die Jahrhunderte
    erhalten haben. Das spricht auch für
    einen Grabungsfund. Genutzte Töpfe
    waren irgendwann halt kaputt, und die
    Scherben wurden in der Abfallgrube entsorgt

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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