jede Menge Bleikristall aus Nachlass

  • Hallo zusammen,
    ich hoffe ich bin mit meinem Anliegen in der richtigen Rubrik.
    Ich habe soviel Bleikristall geerbt.
    Insgesamt an die 80 Teile bestehend aus Bonbonieren/Schalen, Kerzenständern, Vasen und Gläsern.
    Sie hat es wirklich gern gesammelt.
    Leider habe ich keine Ahnung welche Marke oder welchen Wert.
    Wer kann mir helfen!
    Hier nur mal eine kleine Auswahl.
    Aufgrund der Masse hab ich einen Dropboxordner erstellt, den ich jederzeit freigeben kann!
    Ich wäre für Hilfe wirklich sehr dankbar.

    VG
    Cloud

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,

    soweit ich das sehe, hast Du bei den meisten Teilen doch noch die Etiketten, die Dir alles zu den Herstellerfirmen verraten.

    Nach den Fotos zu urteilen ist es aber wohl überwiegend modernes Glas aus der Zeit nach 1950/1960, was jetzt häufig vererbt wird, was aber nicht mehr modern und gefragt ist.

    Ich würde den Wert jeweils im einstelligen bis niedrigen zweistelligen Wert sehen.

    Warte aber zur Sicherheit weitere Antworten ab. :)

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Liebe Marisa,

    Numis hat Dir schon das mitgeteilt, was ich Dir auch sagen werde: Du hast da schöne Bleikristallteile aus der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts geerbt. Das war alles einmal sehr kostspielig und gehörte zu einem "gehobenen Haushalt"

    Das Kristall wurde oft im Hinblick darauf erworben, was die Nachbar sagen. Benutzt wurden eigentlich nur die Vasen, das Tischkristall wurde meist nicht benutzt, da man Angst hatte, etwas könne beschädigt werden. Und so stand der ganze Kristallpalast gut sichtbar für alle Besucher in oder auf der Kredenz und wurde eigentlich nur abgestaubt.

    Damit auch die Nachbarn sahen, was man sich leisten konnte, wurden die schrecklichen Goldetiketten mit Herstellernamen meist auf den Weinglasfüssen gelassen, so in Deinem Falle ja auch. Sie wurden nur entfernt, wenn sich wegen Mangel an Barem die Hausfrau entschlossen hatte, auch Kristall aus Ostzonen-Fertigung hinzustellen. (das wurde über Quelle, Neckermann und Co. vertrieben, allerdings wurde solches Kristallglas auch in Bodenmais/Bayrischer Wald umgelabelt und als westdeutsches Produkt angeboten. Natürlich noch vor der Wende) "Glashütte Olbernhau" wurde natürlich weggekratzt.

    Heute ist der ganze Kristallplunder mehr oder weniger dramatisch wertreduziert, wie Numis schon sagt, auf wenige Euronen im ein- oder niedrigen zweistelligen Bereich. Sind es sehr aufwändige Produkte, kann es auch schon einmal etwas mehr sein. Die schrecklichen Farb-Römer sind heute völlig unbeliebt, man will in formreduzierten und weinspezifisch optimierten, hauchdünnen Gläsern bester Glashütten die Farbe des Weines studieren und seine "Nase" überprüfen. Da stören Rot Blau Grün und Ocker nur.

    Allerdings sind diese Bleikristallerzeugnisse hübsch anzusehen, wenn das Sonnenlicht sich darin fängt und wegen des hohen Bleianteils sich in den Glas-Prismen farblich herrlich zerlegt. Und so stellt sich die Frage, muss das alles weg, oder lohnt sich das Warten auf bessere Zeiten für Kristall. Ich weiß es leider nicht.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Lieber Numis und Winfried,
    vielen Dank für eure Nachrichten.
    Jetzt hab ich nen Anhaltspunkt. Ich muss einen Teil verkaufen, da ich nicht den Lagerplatz habe um alles aufzubewahren.
    Ich wünsch euch einen schönen Tag.

    Liebe Grüße
    Marisa

    Kunst ist ein kompliziertes Phänomen.
    W. Kandinsky

  • :-):-):-)
    Damit auch die Nachbarn sahen, was man sich leisten konnte, wurden die schrecklichen Goldetiketten mit Herstellernamen meist auf den Weinglasfüssen gelassen, so in Deinem Falle ja auch.

    Woher kennt Winfried meine Mutter :D

    Toll geschrieben und fast ein wenig unheimlich passgenau.

    Viele Grüße,

    Kurt

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