- Offizieller Beitrag
Liebe Freunde,
bei mir "muss" es natürlich eine Münze sein...
Viel mehr als die konkrete Münze möchte ich aber eher einen Fehlprägungstyp vorstellen, der seit etwa 2000 Jahren immer wieder vorkommt und der auch jetzt noch bei der maschinell-industriellen Produktion gelegentlich auftritt.
Zuerst jedoch einige Worte zur Münze: Es handelt sich hier um einen Sesterzen, geprägt unter Marcus Aurelius für seine Frau Faustina Ii. mit der Rückseite MATRI MAGNAE SC. Die Darstellung zeigt Kybele nach rechts auf einem Löwenthron. Die Münze findet sich im RIC unter der Nr. 1663.
Bei (oder genauer gesagt kurz vor) der Prägung sind die Prägestempel einmal ohne eingelegten Schrötling aufeinander geschlagen worden. Dabei bleiben die Konturlinien der Vorderseite als Beschädigungen auf der Rückseite erkennbar und stören etwas das Bild. Der Vorgang lässt sich am besten als Leerschlag bezeichnen, in der englischsprachigen Literatur wird meist der Begriff "clashed dies" verwendet. In der deutschsprachigen Literatur wird bei Münzen des 20. und 21. Jhdts. auch gern von Lichtenrader Prägungen gesprochen. Der Begriff entstand, da bei der Einführung der CuNi-5-DM viele der neuen Münzen bei einer Bank in Berlin-Lichtenrade diese Fehler aufwiesen. (Abbildung einer echten Lichtenrader 5 DM: http://www.ma-shops.at/fenzl/item.php5?id=14813 ).