Bestimmung einer Jugendstil-Wanduhr

  • Liebe Mitglieder,

    ich bin ganz Neu hier und bitte jetzt schon um Entschuldigung für mögliche Fehler. Man kann nur lernen:-)

    Nach wochenlanger Recherche wende ich mich mit Bitte um Hilfe an Euch.

    Es geht um eine Jugendstil-Wanduhr.
    Die Fakten:
    Bronze, ohne Pendel 50x30x10 cm, Schlagwerk, 1920, Uhrwerk punziert mit einem nach unten offenen Hufeisen (Hersteller unbekannt, aber wohl Industriestandard) mit durchbrochenen Platinen.
    Das Besondere ist wohl das "Blatt" und hier insbesondere das Motiv der Fledermaus. Das Blatt ist auf der Rückseite mit mehreren Punzierungen versehen (siehe Fotos) und zwar im Einzelnen:
    - mit der Herstellungsnummer
    - "Carpe Diem" in einer Punze bestehend aus einer Blume integriert in das Freimaurerzeichen
    - Depose

    Bin bis jetzt weder bzgl. Info / Preis bzw. Wert weiter gekommen. Bestätigt wurde die Echtheit Jugendstil etc. aber sonst keine genauen Angaben zu bekommen.
    Und natürlich würde mich auch der Wert interessieren und wie und wo ich diese Uhr am besten anbieten könnte.

    Zustand ist absolut einwandfrei. Wurde regelmässig gewartet.

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  • Nabend.

    eigentlich weisst Du doch Alles, was den Freischwinger betrifft. Es handelt sich um eine stilreine Jugendstiluhr aus der Zeit um 1905 bis 1910, mit einer wunderschön, gegossenen, floral- ornamentierten Frontalansicht, in die zudem, eine Fledermaus mit ausgebreiteten Flügeln, integriert worden ist. Werk, Halbstundenschlag, auf vermutlich Tonfeder. (das Werk hättest Du zeigen sollen!) Hier einige der Hufeisenmarken: http://www.mikrolisk.de/show.php?site=280#sucheMarker Bitte draufklicken und einfach bei Suche, Hufeisen eingeben.


    Was Carpe Diem bedeutet, weiß jeder und dieser Leitsatz ist durchaus mit der Freimaurerei, mit Logen in Verbindung zu bringen. (Es kann sich aber auch um ein Zunftzeichen handeln)


    Depose kennen auch alle. Aufgrund dieser "Schutzbezeichnug" würde ich die Entstehung nach Frankreich, oder in die Schweiz, bestimmen.


    Zum Wert nix, ohne das Werk gesehen zu haben....

    Einmal editiert, zuletzt von ZWIEBEL (30. April 2011 um 20:28) aus folgendem Grund: Orthographische Fehler extrahiert

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bernado,

    du schreibst ""Carpe Diem" in einer Punze bestehend aus einer Blume integriert in das Freimaurerzeichen"
    Ich erkenne auf deinem Foto unten einen Winkel und Zirkel, oben Hammer und
    Schlegel das ganze in einem Rad mit 6 Speichen und ein Banner mit dem Spruch Carpe Diem.
    Auf alten Uhren wurden manchmal Eulen oder Fledermäuse dargestellt genau wie der Spruch Carpe Diem, frei übersetzt soviel wie Nütze den Tag. Fledermäuse galten wie Eulen als Unglückstiere, die Krankheit oder Tod bringen. Die Fledermaus ist also nicht so ungewöhnlich auf einer Uhr. Sie sollen die Vergänglichkeit darstellen.
    Ich halte die Punze eher nicht für ein Freimaurerzeichen.

    Andy

  • Guten Morgen,
    wie ich schon schrieb, ist Carpe Diem einer der Sprüche, die in Logen/der Freimaurerei, durchaus zum Leitmotiv gehören. Mehr nix!:eek:

    Da Logen sich aus Zünften gründeten (Masonika), sehe ich die Interpretation der Punze als Zunftzeichen, darstellend die Herstellermarke der Gießerei, als gegeben. (was hätte das Ding auch sonst, HINTEN auf dem "Schild" zu suchen!)

    Richtig ist, dass Schriftzüge wie Tempus Fugit und eben Carpe Diem seit Ewigkeiten, bereits auf Sonnenuhren, mahnende Verwendung fanden. Aber das weiss doch auch ein Jeder, oder etwa nicht.........:confused::D:cool:

    Ob man 1910 noch unbedingt Angst vor der Pest haben musste, ist mir nicht bewusst:D. Fauna und Flora waren eben einfach, bevorzugte Stil-Elemente des Jugendstils........und dazu gehörten, so selbstverständlich wie die Maiglöckchen, auch ne Libelle, nen Schmetterling, eine Schlange, oder oh Graus, ne Fledermaus....

    Das will der gute Bernado doch aber alles gar nicht wissen, nee, nen Preis willer haben........bekommt er auch, wenn er das Werk zeigt (Hufeisen).

    Für Heute solls reichen und nicht vergessen....Carpe Diem.....aber sinnvoll:D:D:D:D

    Einmal editiert, zuletzt von ZWIEBEL (1. Mai 2011 um 08:58)

  • Erst einmal vielen Dank für die schnellen Antworten.

    Also: das was ich weiß, habe ich ja auch nur abgelesen. Ansonsten weiß ich nichts von der Uhr und habe von Uhren auch keinerlei Ahnung bis auf die Tatsache das ich natürlich gegoogelt habe und nichts fand was mir weiterhilft.

    Jetzt hat freundlicherweise jemand den Kasten hinten abgebaut und sich das Werk angesehen.
    Deshalb mein "Wissen" es handelt sich um eine Industrieanfertigung.

    Interessanter ist ja
    das Schild: und hier komme ich nicht viel weiter.
    Ist das ein Unikat? Ist das "Massen"produktion gewesen? Welcher Künstler hat es hergestellt und und und

    Und natürlich interessiert mich auch der Preis. Nicht so sehr der genaue Preis. Aber habe ich hier ein "tolles Ding" oder nur eine Allerwelts-Jugendstiluhr?

    Die Uhr stammt aus dem Nachlass meiner verstorbenen Mutter. Und ich fand nur die Rechnungen für die "Pflege" der Uhr.
    Und derjenige welcher, will mir absolut nichts zu der Uhr sagen, hat aber jedes Jahr 250 Euro für Einstellung, säubern etc. von meiner Mutter verlangt.

    In ein Auktionshaus möchte ich die Uhr nicht geben. Da hätte weder der Käufer noch ich etwas davon (Provision).

    Wenn also jemand noch etwas einfällt: schon mal vielen Dank!

  • Nur ganz kurz: Da das Schild gegossen wurde, ist es doch eigentlich logisch, dass es auch mehrfach hergestellt worden ist. Deshalb der Gießereistempel, das Depose und die Nummer.(die Gießerei liesse sich evtl. noch eruieren)

    Was ist denn mit dem Hufeisen, immerhin, eventuell die Herstellermarke des Werks??
    Um die Zeit wurden bereits alle Werke, Industriell hergestellt......was die Leute so alles "erzählen":D:D

    Zum Entwurf des Schildes wird sich explizit nix sagen lassen, zum Künstler schon gar nicht, es sei denn es würde Jemand den "Designer" kennen, der für diese Gießerei gearbeitet hat.

    Ne Wanduhr, jedes Jahr reinigen zu lassen, ist etwas zu übergründlich. Alle drei/Fünf Jahre würde massenhaft reichen, wobei der Preis OK ist, wenn es eine komplette Revision war.

    Den Wert der Uhr, würde ich unter Vorbehalt, auf ca. zwischen 350,- und ~ 550,- Euro taxieren. Es kommt auf den Hersteller des Werkes an.

    Einmal editiert, zuletzt von ZWIEBEL (1. Mai 2011 um 11:10) aus folgendem Grund: Die Formatierung ist defekt!!!!!!

  • Ich bin absolut geplättet!!!
    Anscheinend sind hier im Foroum nur Superleute!
    So etwas hätte ich ja nie gefunden.
    Wie macht Ihr das?

    Bei der Auflösung des Nachlasses meiner Mutter weiß ich ja jetzt an wen ich mich wenden muss ;)

    Ihr seid echt Klasse!

  • diese Marke gehört zum Eisen- und Bronzegiesserei mit Marmorwerk von Ernst Georg (EG) Zimmermann in Hanau. Ich kenne schon 10 verschiedene Jugendstil Uhren von diese Giesserei. Sind nich haufig zu finden.
    Viel Erfolg und liebe Grüße aus Holland,
    Rob.

  • E.G. Zimmermann war berümt von seine Nachtlichtuhren: hinten eine Mikchglasplatte brennte einen kleine Öllampe und man konnte von die Uhr der Zeit ablesen! Auch andere schöne Zimmermann-Uhren sind im Laufe von Jahren gefunden.
    Lieb Grüße,
    Rob.

  • E.G. Zimmermann war berümt von seine Nachtlichtuhren: hinten eine Mikchglasplatte brennte einen kleine Öllampe und man konnte von die Uhr der Zeit ablesen! Auch andere schöne Zimmermann-Uhren sind im Laufe von Jahren gefunden.
    Liebe Grüße,
    Rob.

    Wie im an Anfang unbekannte Uhr ist ein Fledermaus. Auch im Bilder von Rob ist im großen, ovalen Uhr ein Fledermaus ausgebildet!
    Liebe Grüße,
    Rob.

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