• Ich habe heute diese kuriose Teil erwerben können.

    Der Verkäufer hat es mir als alten Brieföffner verkauft.
    Meiner bescheidenen Meinung aber halte ich es für einen Spatel
    als Verwendung in einer Apotheke etc.
    Mit diesem, meiner Vorstellung entsprechend, hat man aus einer
    z.B. Apotheker-Flasche zur Herstellung einer Mischung,
    etwas Pulver entnommen um es dann mit einer Waage abzuwiegen und
    dann zu verarbeiten.
    Insgesamt hat es eine Länge von 23 cm und ist aus Schmiedeeisen.
    Ab dem gedrehten Teil mit Widderkopf ist die plane Fläche poliert.

    Vielleicht bin ich ja auch auf dem Holzweg und jemand kann mir mehr
    zu diesem Objekt u. Verwendungszweck sagen.

    Dann bitte ich es in die richtige Rubrik zu verschieben.

    LG.
    Kosmo

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Kann ich mir, lieber Kosmo,

    nicht gut vorstellen. Pulverentnahme aus einer Flasche z.B. mit der gewölbten Oberfläche wird nix, da fällt ein gewisser Teil des Pulvers bei runter. Eher könnte ich mit das Teil als Rührstab für Flüssigkeiten vorstellen. Jedoch Eisen ist nicht inert und setzt sogar Rost an. Vielleicht ein alter Zungenspatel eines Arztes?

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • :-):-):-)

    Kann ich mir, lieber Kosmo,

    nicht gut vorstellen. Pulverentnahme aus einer Flasche z.B. mit der gewölbten Oberfläche wird nix, da fällt ein gewisser Teil des Pulvers bei runter. Eher könnte ich mit das Teil als Rührstab für Flüssigkeiten vorstellen. Jedoch Eisen ist nicht inert und setzt sogar Rost an. Vielleicht ein alter Zungenspatel eines Arztes?


    Ich danke dir lieber Winfried für deine Meinung.
    Warten wir mal ab ob noch jemand zu diesem Teil was
    beitragen kann.

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Hi Kosmo,

    habe noch einmal antike Spatel gegoogelt. Dabei habe ich einen Doppelspatel gefunden, der als Kopie heute angeboten wird:

    https://www.replik-shop.de/Replikate/Roem…umjpe3tsd28j2d6

    Die eine Seite ist Deinem Instrument sehr ähnlich.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • :)

    Hi Kosmo,

    habe noch einmal antike Spatel gegoogelt. Dabei habe ich einen Doppelspatel gefunden, der als Kopie heute angeboten wird:

    https://www.replik-shop.de/Replikate/Roem…umjpe3tsd28j2d6

    Die eine Seite ist Deinem Instrument sehr ähnlich.


    Hi Winni,

    ich danke dir.
    Bei meinem Spatel bin ich mir ziemlich sicher das es sich um
    ein original antikes Stück handelt.
    Hast du eine Idee, von der Machart her, in welche Zeit du es einordnen würdest ?

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber Kosmo,

    mit meinem Post wollte ich nicht Deinen Spatel in die Neuzeit verordnen, ich wollte nur die Ähnlichkeit der beiden Teile herausstellen.

    Das Alter ist schwer einzuschätzen, wäre das Teil aus Bronze, würde ich sagen: Luristan, 3000 bis 2500 Jahre alt. Aus Silber würde ich auch 2500 Jahre Alter (altpersisch) für möglich halten, Dein Eisen jedoch ist bestimmt jünger. Ich würde so ins 18. bis 19. Jahrhundert schauen.

    Such mal bei Bildern unter dem engl. Begriff: antique iron ram's head spatula

    Nicht Identisches, aber ähnliches zu finden. Jedenfalls sind schöne Widderköpfe in Eisen zu sehen.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Kosmo,
    ich denke du liegst richtig.
    Es sollte durchaus eine Haarnadel sein.
    Siehe Musterbild, Material: Zamackguss
    Deine Haarnadel hat einen Widderkopf.
    Das hat eine Symbolik
    Der Widder und seine Eigenschaften
    Stärken:
    Selbstsicherheit
    Scharfsinn
    Willensstärke
    Temperament
    Ehrgeiz

    Schwächen:
    Egoismus
    Unberechenbarkeit
    Ungeduld
    Unordentlichkeit
    Draufgängertum

    Wollen wir mal hoffen, dass dem Träger/Trägerin
    die Stärken nachgesagt wurden.

    Aber auch das, ein Pfriem muss man in Betracht ziehen.
    https://www.ebay.de/itm/302881942928?ul_noapp=true

  • Als Spatel für Chemiker ungeeignet auf der Rundung bleibt nichts liegen bzw fällt leicht wieder runter. Als medizinischer Spatel vielleicht, aber ich würde es irgendwo in einem jüdischen Ritual verorten.

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Interessante Wendung in diesem Thread! Lohnt sich drüber nachzudenken, liebe/r Edixa.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Der Widder kommt häufig im AT vor, z.B. als Opfertier, ein Widderhorn (Schofar) wird regelmässig geblasen.

    Es gibt kein jüdisches Ritual noch Verwendung in einem jüdischen Haushalt, wo dieser Gegenstand religiöse bzw. rituale Verwendung findet. Ähnliches trifft ebenfalls auf die Freimaurerei zu.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Ich denke das es entweder etwas Religiöses ist oder aufgrund der Abgeflachten form auch was medizinisches.Vergleich doch mal Verschiedene OP und Patologie besteck, denke da sind ähnlichkeiten vorhanden.

    Aber evtl auch etwas aus der Kirche zu bestimmten Feiertagen, weil :

    Quelle : https://symbolonline.de/index.php?title=Widder


    Der Widder ist Gottessymbol in vielen Religionen. Seine Zeugungskraft steht symbolisch für die elementare schöpferische Natur- und Lichtkraft, welche Lebens- und Erkenntnisprozesse in Gang setzt. Das Zeichen Widder bildet darum den Anfang des Tierkreises am Frühlingspunkt, sein Element ist Feuer. Sein Thema ist der spontane, anfängliche Impuls und Durchstoß sowie das Aufleuchten des Neuen, Aufrichtung und Auferstehung. Widderköpfig ist der ägyptische Chnum; der phönikische Ammon trägt Widderhörner; eine Sonnenscheibe mit Widder hörnern krönt Amun-Re. Das Blasen auf dem Widderhorn (Schofar) intendiert eine „Erweckung“ und erinnert im jüd. Kultus an Abraham und Isaak, an dessen Stelle der gottgesandte Widder als Opfer trat.

    Aus christl. Sicht ist dieser Widder eine Präfiguration Christi, des Lammes. Widderköpfe sind ein häufiges Motiv in der christl. Bildplastik an Kapitellen und Konsolen. In der Apokalypse (14 / 17) ist der siebenhörnige Widder nach C. G. Jung ein Bild des „kriegerischen Siegers“ (GW 9 / II, § 167) und „umbra Jesu“ (Schatten). So kennt also auch die Bibel nicht nur das „Opferlamm“, Symbol der Reinheit und Unschuld, sondern auch dessen paradoxen Gegensatz, wodurch alle großen Bilder des Heiligen gekennzeichnet sind. Der Widder mit dem goldenen Vließ, der Phrixos und Helle auf der Flucht vor der bösen Stiefmutter (= „furchtbare Mutter") über den Hellespont trug (wobei Helle ins Meer stürzte), wurde dem Ares geopfert. Der Lehrer des Phrixos hieß Krios. Phrixos auf dem goldenen Widder kann in diesem Mythos als Bild für die tragende und herausführende Funktion des Vaterarchetypischen und für die archetypisch und euphorisch (gr. euphoros = leicht und wohlgetragen) angereicherte psychische Aufladung dadurch gesehen werden. Sie befreit den Helden aus dem gefährlichen Zugriffsbereich der verschlingenden Mutter. Der archetypisch-heroische Überschuss (= goldener Widder, Euphorie) muss jedoch zur Realitätsanpassung immer wieder geopfert werden. Der Widder ist darum symbolisch paradox verknüpft sowohl mit dem Symbol der Überwindung als auch des Opfers. In Mythologie und Volksbräuchen muss meist der „Erstling“ geopfert werden, d. h. vom archetypischen und psychologisch gedeuteten Hintergrund her gesehen derjenige Energiezustand, der den neuen Zustand herbeigeführt hat bzWidder worin dieser zuerst sichtbar geworden ist. Bewusstseinsgeschichtlich kann man in der Abraham / Isaakparabel den Übergang zu einer neuen Bewusstseinsebene, einem Symbolisierungsfortschritt sehen.

    Im kleinen Alltagsbeispiel muss oft zunächst eine konservative Haltung, dann die Ungeduld und der überkompensierende „Mit-dem-Kopf-durch-die-Wand“-Impuls geopfert werden, möglicherweise aber auch eine Art von „Unschuld“, für die der „Erstling“, das Widderlamm auch steht. Etwas zu opfern, bedeutet auch, die Schuld einer Tat auf sich zu nehmen, selbst sozusagen „das Messer ansetzen“, Schattenaspekte der Existenz und der Individuation zu anerkennen. Dies ist die Voraussetzung zu Überwindung des Alten, Aufgang und Durchstoß des Neuen, wofür der Widder steht

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Wow, lieber Rosenheimer,

    gute Recherche, den Widderkopf hatten wir schon einmal in unserem Quiz, hier der Link:

    https://www.kunst-und-troedel.info/showpost.php?p…&postcount=2737

    Wobei diese Armreif-Widderköpfe mit ihrem alttestamentlichen Alter vielleicht zur Präfiguration Christi (wie in Deinem Text steht) zu rechnen sind. Was meinst Du?

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Ich würde evtl eine Kirche aufsuchen und den anwesenden Pfarrer mal fragen ob er sowas kennt oder eine Teleologische Fakultät mal Fotos schicken.Evtl wissen die ja etwas.Doch gerade die Form unterhalb des Widder teils stark an Medizinisches Besteck erinnert.

    Der Armreif lieber Winfried macht für mich eher den eindruck aufgrund der schlichten Machart an Germanisch evtl auch Nordisch (Wikinger).

    Aber ich muss auch ganz ehrlich sagen da ist mehr Unwissenheit als wissen dabei :eek:

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber Rosenheimer,

    Deine Ehrlichkeit, Unwissenheit zuzugeben, ziert Dich sehr. In einem Zeitalter der Spezialisten, Weltmeister und Alleskönner ist das nicht häufig zu finden. Chapeau!

    Bei den Armreifen, aus Silber handelt es sich um Altpersischen Schmuck. Hier, wenn's Dich interessiert, ein Link zu Bildern bei Google. Die Beschreibungen findest Du in den jeweiligen Beiträgen.

    https://www.google.de/search?client=…&uact=5#imgrc=_


    Meine beiden Armreife stammen ungefähr aus dem 6. Jahrhundert BC und werden als Ram head Bracelets gehandelt.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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    Einmal editiert, zuletzt von Winfried (18. August 2019 um 12:43) aus folgendem Grund: Verbesserung

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