- Offizieller Beitrag
Interessantes Zeitdokument Danke fürs zeigen!
Interessantes Zeitdokument Danke fürs zeigen!
Angeregt durch die Luther-Playmobilfigur von ischbierra ist mir die Idee zu diesem Beitrag gekommen.
Für die, die es noch nicht wußten, meine Frau ist (war, aber sie sagt, einmal Buchhändler, immer Buchhändler ) also Buchhändlerin.
Eines Tages "lief" ihr die Playmobil-Buchhändlerin über den Weg und sie konnte nicht widerstehen. Ich habe sie dann noch vor dem Bild einer schönen Bibliothek platziert.
Lange Zeit war meine Frau in einer alteingesessenen Gütersloher Buchhandlung beschäftigt. Ein frühere Eigentümerin der Buchhandlung hat vor langer Zeit von besagter Buchandlung sehr schöne Exlibris fertigen lassen., die auf 40 Stück limitiert sind.
Toll,
wie hieß der Künstler der die Ex-Libri geschaffen hat?
Toll,
wie hieß der Künstler der die Ex-Libri geschaffen hat?
...nein, leider nicht, und die Signatur gibt auch nicht viel her.
Endlich mal Zeit, daher hier die länger versprochenen Exlibris. Die Person ist nicht bekannt, beging aber 1909 ihr 25-jähriges Jubiläum. Mir gefällt die Darstellung des Flötenspielers, welcher wohl das Antlitz des Besitzers und einen Narren trägt. Der Merkurstab mit Schlangen kann sowohl auf den medizinischen Bereich wie auch auf Handel und Industrie hinweisen. Leider wurden bei dem Buch die Schutzblätter herausgerissen.
Gruß Chippi
Ein weiteres Exlibris, über ein Dr.Alfred Arnold (der NSDAP-Abgeordnete ist es nicht) fand ich nichts, vielleicht ist er mit dem Stadtapotheker in Riesa ident (Laufzeit der Akten 1905-1950). Der Mörser, die Destillierblase und die Giftflasche weißen schon auf einen Apotheker hin. Die (Fach)Bücher passen natürlich auch. Das Buch selber ist von 1901, das EL ist mit [19]23 unten rechts datiert. Das Künstlermonogramm könnte OW. sein.
Gruß Chippi
Dieses Exlibris beinhaltet ein "redenes" Wappen der Familie Rebenschütz, es weißt auf ein 250-jähriges Jubiläum (des Familienwappens?) hin. Leider auch nichts weiter herauszufinden. Selbst der Künstler ist völlig unbekannt (Alb. Scholtz-Krebutz). Das Motto lautet: „Ante ferit, quam flamma micet“ („Zuerst der Schlag, dann glänzt die Flamme“). Darüberhinaus besaß die Familie sogar ihren eigenen Stempel.
Gruß Chippi
Hier das letzte Exlibris und auch das größte. Die Person ist diesmal nicht unbekannt und selbst Wilfried besitzt ein Erzeugnis dieses Herrn:
Dr.Willmar Schwabe (1839-1917), Gründer des gleichnamigen Konzerns, den es heute noch gibt und der weltweit tätig ist.
Das Motiv ist durch und durch der Homöopathie verschrieben. Der Herr oben ist nicht der Besitzer, sondern Samuel Hahnemann, der Begründer der Homöopathie. Der Baum ist ein tropischer Kakaobaum, aus dem Extraktionssäfte in Dreifüße tröpfeln, im Hintergrund das Meer mit Segelschiffen.
Über den Künstler L.Stohmann fand ich nichts weiter heraus, außer, dass er ein deutscher Exlibriskünstler war.
Gruß Chippi
Danke für die vielen schönen Bilder! Das Krokodil an der Decke gefällt mir besonders. Sobald ich endlich eine eigene Wunderkammer habe mache ich es gleich.
Heute bin ich über ein Ex Libris gestolpert, das ich auch anscheinend noch nicht gezeigt habe.
Laut dieserBeschreibung von Rex Whistler Es ist datiert und traägt die Initialen des Entwerfers. Den Sinn hinter den zahlreichen Symbolen kann ich leider nicht enschlüsseln, aber ich finds hübsch und ungewöhnlich.
ein besonders schönes Exemplar, lieber mcadder. Danke für's Zeigen.
"Ex libris von Ronald Fuller, geleitet "Merton College, Oxford, AD 1925". Ronald Fuller war Co-Autor (mit Rex Whistler) Die Arbeit von Rex Whistler (1960). Whistlers Monogramm RJW erscheint in der unteren rechten Ecke."
Zu Rex Whistler (Reginald John Whistler) hier ein Paar seiner interessanten Zeichnungen:
Gerade zufällig beim Umräumen des Regals entdeckt:
Hast du eine Ahnung, was dieses Exlibris bedeuten soll? Ich sehe einen Strauß, eine Eule, eine Feder und zwei Hufeisen.
Es wird dieser Hr Kadletz sein:
Der hufeisenfressende Strauß ist vermutlich also ein Hinweis auf Leoben, dort ist er Stadtwappen. Über den Rest muss ich mir noch Gedanken machen.
Eule bedeutet immer Wissen/Weisheit.
Gruß Chippi
ARS und JUS als seine beiden Betätigungsfelder, die Eule mit Schreibfeder auch wieder als Hinweis, dass er als Schriftsteller tätig war.
Der eisenfressende Strauß ist ein Symbol das uns z,B auch auf Theriakverschlüssen der venezianischen Apotheke Al Struzzo D'Oro begegnet.
Dem Strauß sagte man nach, er könnte Eisen fressen. Das Motiv des Straußes als Eisenfresser kommt aus der antiken Sagenwelt und bedeutet „Stärkung durch Widerstand“. Denn dieser Vogel hat angeblich solche Kräfte, dass er Stein und Eisen verdaut und sich davon nähren kann.
Das Symbol der Apotheke ist auch im Romanusbüchlein verewigt. Das Romanus-Büchlein zählt zu den im 19. Jahrhundert sehr populären volksmagischen Büchern, in welchen Sprüche, Segen und Zauber gegen oder für alle möglichen Dinge und Begegnisse des täglichen Lebens enthalten sind. Diese kleinen Drucke zielten vor allen Dingen auf die ländliche Bevölkerung als Kunden ab, da deren Inhalt auf diese entsprechend zugeschnitten war.
Kann es sein das der Besitzer des Exlibris Dr. Kadletz Mediziner oder Apotheker war?
Bücherpaket ersteigert, erstes Buch in die Hand genommen und gleich dieses schöne Exlibris gefunden.
Der Besitzer ist sogar bekannt: https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_von_Possart.
Man erkennt sofort die Rauten des bayrischen Wappens (lebte in München) und auch die Theatermaske ist eindeutig (war Schauspieler). Das Thema des Buches passt zudem, es geht um die Memoiren des August Haake (1793-1864), ebenfalls ein bekannter Schauspieler:
https://de.wikipedia.org/wiki/August_Haake_(Schauspieler).
Signiert ist das Stück mit Math. Ade, dahinter steht die Exlibris-Künstlerin Mathilde Ade (1877-1953):
https://de.wikipedia.org/wiki/Mathilde_Ade.
Gruß Chippi
Ein wirklich starker Fund. Die Dame soll wohl die Bavaria sein die den bayrischen Löwen an der Leine führt und das Münchner Kindel trottet hinter her. Im Hintergrund die Staatsoper und die Silhouette der Liebfrauenkirche...geleitet wird die Bavaria von einem als Mephisto gekleideten Schauspieler der unverkennbar die Züge von Ernst von Possart trägt. Klasse!
Das erinnert an die Gartenszene bei Faust wo Marthe und Mephisto durch den Garten flanieren während Faust Gretchen den Hof macht....
Der Mephisto war eine der herausragenden Rollen von Ernst von Possart.
Jetzt noch mal hier das schöne Exlibris der Freiherren von Neveu (de Neveu). Gestochen wurde es von Franz Carl Heissig in Augsburg (F[ranz]. C[arl]. Heissig sc[ulpsit]. A[ugusta]. V[indelicorum].), er stammte ursprünglich aus Wien und war in der Zeit um 1770 herum tätig.
Die Freiherren von Neveu stammten aus Frankreich und wanderten ins Badische, wo die Nachfahren der Familie noch heute wohnen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Anton_von_Neveu,
https://www.segtour-ortenau.de/ueber-uns.html.
Ein Teil ging in die Schweiz, er hier wurde sogar Fürstbischof:
https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003010/2010-09-07/.
Einen F.I.L.B. de Neveu habe ich nicht direkt gefunden, aber der Onkel des Fürstbischofs hieß Franz Joseph von Neveu, er würde auch zeitlich passen.
Gruß Chippi
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