• Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Ja, lieber ischbierra,

    das darfst Du.

    Aber zu Deinem Bild finde ich nichts, was zur Erhellung beitragen könnte. Ich habe schon vor Tagen nach alten Bildern oder Zeichnungen von der Strafkolonie Australien gesucht. Habe auch einige Bilder im Netz dazu gefunden, aber nichts gesehen, wo Deine Karte zu passt.

    Auch Französisch Guayana habe ich mit seiner Strafkolonie gegoogelt. Nichts Vergleichbares. Selbst die Bäume habe ich versucht zu vergleichen.
    Der Baum auf Deiner Karte ist jedoch für mich nicht identifizierbar. Eine Palme? Eher nicht. Was also?

    Interessant sind die Kleidungsstücke der in Eisen gelegten Gefangenen. Der Vordere hat Kleidung, die an einen Uniformmantel erinnert, dazu trägt er einen Zweispitz, der in die Zeit Napoleon Bonapartes fallen könnte. Ein gefangener Franzose? Von wem gefangen? Der Gefangenenaufseher sieht irgendwie englisch aus. Der Gehrock mit den Stiefeln und dem "Tropenhut"..irgendwie englisch. Aber ich bekomme keinen Sinn darein. In dieser Zeichnung fällt auf:

    Der gelangweilt oder gottergeben dreinblickende Gefangene mit dem langen Mantel, der verschlagen dreinschauende Gefangene mit den abgerissenen Kleidungsstücken. Der
    gelangweilt und stupide dreinschauende Aufseher, der rauchend gelangweilt die Peitsche schwingt.

    5 Schiffe auf See, in der Mitte ein Rahsegler mit 3 Masten, also für große Distanzen, dazu 2 kleinere Gaffelsegler.

    Auch der Name "Jean Ernst Lorent" hat mich nicht weitergebracht. Lorent ist in Frankreich und Belgien häufig zu finden. Jean auch, aber Ernst? Der klingt deutsch. Deutscher mit französischen Wurzeln? Oder Franzose mit deutschen Wurzeln?

    Warum liegt der Anker am Strand und was ist das daneben für eine Rolle? eine Anker-Boje?

    Lieber ischbierra, viele Gedanken.....tolles Bild.....aber in Wirklichkeit: Keine Ahnung.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Halte uns bitte auf dem Laufenden, lieber ischbierra,
    ich habe ja schon gesagt, dass das Bild sehr spannend ist.

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Da kommt mir doch eine Idee.....

    vielleicht ist das Bild eine Karikatur der Verbannung Napoleons auf die Insel St. Helena.
    1815, die englische Regierung wählt St. Helena als letzten Verbannungsort für Napoleon.
    Karrikatur weil er mit einem Strauchdieb zusammen abgeführt wird und der Gefangenenaufseher qualmend und völlig unbeindruckt hinterhergeht.

    Hier findest Du auch Bilder zum Thema:

    https://www.alamy.de/fotos-bilder/napoleon-st-helena.html

    auf der zweiten Seite zwischendrinn ein Bild welches Kanonenrohre in einer Reihe liegend am Stand zeigt.

    https://www.alamy.de/stockfoto-kano…6customgeoip%3D

    Ich meine, diese Idee mit Napoleon hat was. Zumal auf St. Helena auch Palmen wachsen.

    Liebe Grüße Winfried


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  • Die Litho ist wohl um 1820-60 . Aber ich finde die Segelschiffe zu altertümlich dazu. An einen napoleonischen Hintergrund denke ich weniger, auch die Staffage darf man nicht überbewerten, denn dem Zeichner war es nicht daran gelegen hier genau zu sein, es geht nur um die Szenerie. Der Anker und die Kanone verweisen jedenfalls auf Schiffahrt und Militär. In welcher Zeitspanne wurden denn diese Dreispitze getragen ? Für mich ist es eine Illustration aus einem Abenteuer/ Jugendbuch aus der Zeit der Musketiere und Robinsonaden. St Helena war keine Strafkolonie. Der kleingewachsene Napoleon lebte dort relativ komfortabel

    Einmal editiert, zuletzt von Edixa (27. April 2020 um 21:12)

    • Offizieller Beitrag

    Liebe Forumulaner,
    es gibt ein paar neue Informationen; vielleicht helfen die ein Stück weiter:

    Der Besitzer des Stammbuches war Johann Ernst Lorenz Früson. Auch wenn er sich selbst als Franzosen stilisiert („Consacré aux Amis par Jean Ernst Lorent Fruson. L’an MDCCLXXXIV.“), stammt er doch aus Schlesien (Oppeln, später Liegnitz und Brieg). In Brieg war er Auskultator bei der Oberschlesischen Oberamst-Regierung. Er hat in Halle studiert.
    Der Autor des Stammbucheintrages war „B. Gr. Mattuschka“ („Gr.“ steht mit Sicherheit für „Graf“; „B.“ vielleicht für „Bernhard“, also vielleicht ein Sohn des berühmten Heinrich Gottfried von Matuschka).
    Die Illustration selbst ist verlorengegangen, weil die Seite aus dem Stammbuch herausgerissen wurde. Die erhaltene Reproduktion stammt aus einem Auktionskatalog aus dem Jahr 1911.

    Der Text zum Bild (hat so überhaupt nichts mit dem Bild selbst zu tun, gehört aber mit Sicherheit dazu):
    Haller.
    Uns soll die Wissenschaft zum Zeitvertreibe dienen,
    Für uns die Gärten blühen, für uns die Wiesen grünen:
    Uns dienet bald ein Buch, und bald ein kühler Wald,
    Bald ein erwählter Freund, bald wir, zum Unterhalt.
    Warum nicht auch, ein solches liebes Weib?
    Zur Rückerinnerung an unser vollendete academische Laufbahn schrieb‘s
    Ihr Freund B. Gr. Mattuschka
    Halle, den 18 Hornung 1788

    Das Bild ist also einige Jahrzehnte vor St.Helena entstanden. Wir haben eben gerade noch herausgefunden, dass 1787 (also ein Jahr vor dem Eintrag), die ersten Sträflinge nach Australien verschifft wurden. Spricht etwas dagegen, dass dieses Ereignis hier dargestellt ist? Könnte es sich um englische Uniformen handeln? Könnte es sich sogar um eine Art Karikatur handeln, da die Darstellung der Figuren etwas überzogen ist (Der Linke: wird als kriminelle Figur sehr hinterhältig dargestellt. Dagegen die Person in der Mitte als feiner, vielleicht eigentlich unschuldiger Herr. Und auch der dicke Bauch des Wächters auf der rechten Seite wirkt etwas karikiert.)?

  • Das erklärt auch die Nummerierung Nr 220 . Und die Lithografie wurde erst um 1798 erfunden. Es ist vermutlich keine Litho sondern einfach eine schlechte Abbildung von einem Stich. Dazu passen auch die alten Schiffe. Ma muss in der frühen Piraten, Seefahrts- Abenteuer- Literatur suchen.

    Einmal editiert, zuletzt von Edixa (28. April 2020 um 17:52)

    • Offizieller Beitrag

    :) Da haben wir ja einen ziemlich ähnlichen Weg beschritten, lieber ischbierra.

    Johann Ernst Lorenz Früson, francophil und von seinen Freunden bekam er den Namen Jean Ernst Laurent Frison 1774 gewidmet. In der Annahme einer Karikatur bin ich bei dir. Napoleon hätte gepasst, aber das war ja nur eine vage Vermutung.
    Hier Bilder zu den australischen Kolonien:

    https://www.google.de/search?q=australische+sträflingskolonien&client=opera&hs=sNa&sxsrf=ALeKk01hL4T7Sf9uDErlTXHyWP4FFReMsA:1588106392516&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ved=2ahUKEwi7qJCr_YvpAhUMD2MBHZG4D3sQ_AUoAXoECA8QAw&biw=1504&bih=751

    Schiffe, Ähnlichkeit tatsächlicher Bäume in Tasmanien zu dem Baum auf dem Bild. Karikaturen sind auch zu finden. Vielleicht passt Dein Bild in diese Szenerie.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

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