• Offizieller Beitrag

    Hallo Peter,
    manche Bilder sind etwas klein geraten, aber für einen ersten Eindruck reicht es. Ein Tagebuch ist es nicht, sondern, wie ich schon vermutete, einzelne Betrachtungen zu den verschiedensten Ereignissen des Soldatenalltags, gespeist aus den eigenen Erfahrungen des Autors. Sicher ein interessantes Zeitdokument. Orhto kann Dir vielleicht etwas zum Wert sagen; mach ihn mal auf dieses posting hier aufmerksam, denn ich weiß nicht, ob er sonst hier bei den Militaria auftaucht.
    Gruß ischbierra

  • Hallo Peter,
    manche Bilder sind etwas klein geraten, aber für einen ersten Eindruck reicht es. Ein Tagebuch ist es nicht, sondern, wie ich schon vermutete, einzelne Betrachtungen zu den verschiedensten Ereignissen des Soldatenalltags, gespeist aus den eigenen Erfahrungen des Autors. Sicher ein interessantes Zeitdokument. Orhto kann Dir vielleicht etwas zum Wert sagen; mach ihn mal auf dieses posting hier aufmerksam, denn ich weiß nicht, ob er sonst hier bei den Militaria auftaucht.
    Gruß ischbierra

    Das ist ja schon einmal sehr klasse, vielen Dank für deine Informationen !!!!!

  • :) Peter hat mich per PM gebeten das Buch zu bewerten. Das ist für mich nicht ganz einfach, ein Militaria-Sammler hat da eher ein Gefühl für den Marktwert. Probieren wir's also gemeinsam:

    Ein klassisches Kriegstagebuch ist es nicht. Es sind, wie ischbierra schon angemerkt hat, nachträglich niedergeschriebene Erinnerungen und Gedanken zum 1. Weltkrieg. Es ist mit großer Wahrscheinlichkeit ein Einzelstück, gut erhalten, leicht lesbar.

    Die lesbaren Seiten (einige Bilder sind zu klein um etwas zu erkennen) sind sehr allgemein gehalten, es geht nicht um konkrete Gefechte, Strategien, Schandtaten, sondern mehr um den Soldatenalltag. Das Buch besteht nur aus Text, beinhaltet keine Skizzen oder Karten.

    Der Autor scheint keine bekannte Person zu sein, bringt keine Google-Treffer.

    Dass jedoch vorne die Dienststellen angeführt sind, macht es wieder reizvoll. Es wird sicher Sammler geben, die sich speziell für die Luftstreitkräfte im 1. Weltkrieg interessieren, oder gezielt zu einer dieser Einheiten forschen. Für die wäre es ein netter Fang.

    Eben weil es so allgemein gehalten ist und im Nachhinein entstanden ist, setze ich es aus dem Bauch heraus mit € 30 - € 50 verhältnismäßig niedrig an. Mit solchen Kriegserinnerungen hatte ich bisher aber noch nicht zu tun. Wer sich damit besser auskennt möge mich verbessern.

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber Peter:

    Aufzeichnungen von Otto Juhrach ???

    Dienste bei

    Ers. Bat. 79. Hildesheim
    Res- Infantrie-Regt. 11. Komp. im Felde
    Ersatz-Batl. Füsilier Rgt. 73, ??? Komp. Hannover
    Füsilier Regt. 73, 9. Komp. im Felde
    Armee- Flugpark „C“ Metz
    Bayr. Felflieger Abt. 46, im Felde
    Bayr. Artillerie-Flieger-Abt. 102 im Felde
    Sächs. Jagdstaffel 40 im Felde
    Flieger-Ersatz-Abt. 9, Darmstadt


    Inhaltsverzeichnis

    Die Frontreise eines Landtagsabgeordneten 7
    Burschenherrlichkeit 15
    Die Schönheit des Krieges17
    Der gemächliche Infanterist33
    Wo?? ist der Krieg37
    Katzschmarek39
    Eine Gemeinheit41
    Vom Kohldampf42
    Vom „Durchhalten“44
    Heldentod46
    Weihnachten 1915 47
    Genießer48
    Was zum Kriegführen nötig ist49
    Es war ein Sonntag50
    Der Aspirin Onkel52
    Mein Herz ist im Hochland53
    Von Halunken und Herrenmenschen56
    Verteilung von Kontributionsmitteln61
    Kantinen Zustände61

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.


  • o wow !!!!! Vielen Dank !!! Mensch klasse................. das ist dann ja mehr wie ein Buch.Evtl. sollte man einmal einen Verlag fragen ob sie es veröffentlichen :)

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde sowas immer sehr spannend. Insbesondere wenn man konkrete Ereignisse nachvollziehen kann.

    Bei einem meiner unzähligen Flohmarktgänge fand ich im Jahr 2010 in einer Bücherkiste eine blaue Kladde ohne Aufschrift, in der sich wie ich beim Durchblättern sah, handschriftliche Notizen befanden die in die Jahre ab 1943 datierten.

    Ich kaufte diese privaten Notizen für ein paar Euro und erkannte zu Hause beim näheren Untersuchen, dass es sich hier um die Niederschrift von Briefen handelt, die ein gewisser Hans in der Zeit vom Dezember 1943 bis August 1947 aus der Kriegsgefangenschaft in Afrika an eine ihm sehr nahe stehende, Uschi verfasst hat.

    Offenbar hat Hans jeden Brief den er verfasst hat in dieser Kladde niedergeschrieben. Es handelt sich also nicht um die Originalbriefe, sondern um die Zweitschrift für den Autor. Vermutlich habe ich nur einen von mehreren Bänden erworben da der Briefautor die Briefe genau nummeriert und katalogisiert hat.

    Die Briefe der Partnerin Uschi sind nicht dokumentiert. Man kann nur aus den Antworten auf deren Inhalt schließen.

    Zunächst gerieten dies Notizen auch bei mir in Vergessenheit bis ich im Sommer 2013 beim Aufräumen meiner diversen Bücher und Flohmarktkisten wieder auf diese interessante Kladde stieß.

    Ich begann zu lesen und bemerkte sehr schnell, dass diese Briefe sehr intim sind und viel von Ereignissen aber auch den Gefühlen der Menschen aus dieser Zeit widerspiegeln , Was die Generation meiner Eltern beschäftigte und was sie bewegte. Ich entschloss mich, die Briefe von Hans niederzuschreiben und zu veröffentlichen.

    Um den Aufbau der Kladde für den Leser zu dokumentierten, was m.E. Auch für das Verständnis der Person des Briefautors und seiner Situation wichtig ist, habe ich im Anhang Fotos beigefügt.

    Auffällig ist, das Hans die ersten Briefabschriften großzügig in die Kladde eintrug und auch Seiten frei lies. Ab dem 16.05.1946 hat Hans dann die Seiten der Kladde in der Mitte durch einen senkrechten Strich geteilt. Vermutlich wollte er die Schreibfläche teilen, um mehr Text pro Seite zu gewinnen. Das hat er jedoch nicht umgesetzt sondern den Text weiter durch geschrieben. Stattdessen wurde das Schriftbild immer enger und die Buchstaben immer kleiner. Hier war wohl der Platzmangel bzw. der Mangel an Papiernachschub ausschlaggebend.

    Zum Teil sind die Briefe nicht nur datiert sondern auch mit dem Ort an dem sie geschrieben worden versehen das gibt einen zusätzlichen Eindruck der geografischen Situation.

    ...im Prinzip habe ich jetzt hier das Vorwort zu meiner Veröffentlichung der Briefe wiedergegeben an der ich seit 3 Jahren arbeite, mal mit mehr mal mit weniger Elan. Die Handschrift ist manchmal sehr schwer zu lesen und tlw. Schreibschrift dann wieder Sütterlin...ich glaube da sitze ich noch Jahre dran.... :o Aber an regnerischen Tagen und im Winter ein, wie ich meine spannender Zeitvertreib.... :)

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    Einmal editiert, zuletzt von Gratian (15. Juni 2015 um 21:49)

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Danke für diesen schönen Beitrag, lieber Gratian.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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    • Offizieller Beitrag

    Was meint Ihr...soll ich die Veröffentlichung hier im Forum umsetzen? Könnte eine lange Fortsetzungsgeschichte werden.....? :)

    Unter welcher Rubrik?

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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  • Was meint Ihr...soll ich die Veröffentlichung hier im Forum umsetzen? Könnte eine lange Fortsetzungsgeschichte werden.....? :)

    Unter welcher Rubrik?

    :) Militaria 1933-1945 - Fotos , Bilder , Dokumente aus der Zeit.

    Es wäre sicher von allgemeinem Interesse, wenigstens einige Ausschnitte hier am Forum lesen und kommentieren zu dürfen.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Wenn Du Deine Veröffentlichung erst einmal nicht vermarkten willst, ist das Vorhaben im Forum vielleicht sogar ein guter Testlauf. Interessierte, so glaube ich, gibt es bei uns genug. Ich gehöre dazu und würde mich freuen.

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    :o Pardon, lieber Gratian,

    ich hatte noch nicht bemerkt, dass Du schon begonnen hast. Ich lese mich ein.

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    Ich verfolge keine kommerziellen Ziele mit der Veröffentlichung. Ich würde mich sehr freuen, wenn viele Forumsteilnehmer sich "einlesen" und auch Kommentare abgeben.

    Bei intensiver Beschäftigung mit den Briefen wird einem sehr viel klarer wie gut wie es doch heute haben, was die Menschen in der damaligen Zeit durchgemacht haben (selbst wenn sie wie Hans in englischer Gefangenschaft waren und die letzten Kriegsjahre vergleichsweise "sicher" verbracht haben). Es ist in der Tat beeindruckend aber auch bedrückend wie Hans während seiner Gefangenschaft zwischen Hoffnung, Selbstironie, Bangen, Freude ja Euphorie dann wieder Verzweifelung und Depression schwankt, wie er gebetsmühlenartig bestimmte Sätze wiederholt, wie er Zitate bemüht, Erinnerungen verklärt, die Zukunftspläne schmiedet, Bilder ausmalt, träume beschreibt und dann wieder den realen Alltag im Lager schildert....das alles auf 24 Zeilen (soviel waren den Kriegsgefangenen 2 x im Monat erlaubt) pro Brief .

    Kommentare dazu sind jederzeit erwünscht, es ist verdammt viel Arbeit alle Briefe abzuschreiben etwas Vorlauf habe ich zwar aber ich schaffe am Tag max 1-2 Briefe und es wird sich einige Wochen hinziehen - aber es lohnt sich m.E. Im Moment bin ich also noch motiviert...mal sehen ob es anhält.

    Hier der link zum Beitrag:

    https://www.kunst-und-troedel.info/showthread.php?t=12692

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Gratian (18. Juni 2015 um 21:18)

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