Hostien-Teller? Versilbert?

  • Hallo, hab schon ziemlich lange diesen kleinen Teller. Dachte eigentlich an Silber, aber ohne jeglichen Hersteller oder sonstige Punzen, leider.
    Umschrift lautet: "Das ist mein Leib für eure Sünden in den Tod gegeben".
    Durchmesser 12,5cm. Gewicht ca. 185 Gramm.

    Würde mich über Meinungen sehr freuen!

    Gruß
    Neolith

  • Besten Dank, werde deine Technik mit dem Soda-Bad heute oder morgen gleich testen, sieht ja wirklich gut aus, vor allem die gravierte Platte :-)! Warum ich gar keine Punze finde ist mir schleierhaft. Wenigstens einen Hersteller.

    Werde den Teller nach der Reinigung nochmal zeigen!

    Gruß
    Neolith

  • :) Ich handle hier in den USA mit Versilbertem. Wenn ich so ein Teil kaufe ist es meist total verdreckt und schwarz. Oft sieht man vor der Reinigung überhaupt keine Silbermarke/Stempel. Modernes Versilbertes haben manchmal auch eine Lasermarkierung, welche nur im sauberen Zustand sehr schwer erkennbar ist.

    Doch denke ich nicht, daß Dein Tellerchen Lasermarkiert ist. Nach der Reinigung empfiehlt es sich, eventuell mit der Lupe nochmals den Tellerboden abzusuchen. Jedoch war nicht immer Alles markiert........ist jedoch weiters nicht so schlimm, denn schön ist der Hostienteller noch immer!

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Hallo, Versilbertes hätte ich dir einiges, ist ja in Deutschland nicht sehr gefragt! Vielleicht kann ich dir ja mal was zukommen lassen! Ich komme ja aus einer ehemaligen Gold- und Silberstadt. Leider gibt es die meißten Firmen nicht mehr. Habe auch noch 2 größere Werbetafeln aus den 80er Jahren. Die Fabrik haben sie vor ca. 5 Jahren abgerissen. Und letztes Jahr wurde die Deyhle-Fabrik platt gemacht.

  • :) Herzlichen Dank für Dein Angebot und doch kann ich es aus mehreren Gründen nicht annehmen. Gutes Versilbertes bedarf eines relativ dicken Kupferuntergrundes. Beim Einkauf ist dies meine erste Entscheidungsgrundlage: Wie liegt das Stück in der Hand? Schwer? Dann ist es entweder alt oder aus Indien. Ist es von einem hier in den USA bekannten Hersteller? Oder kommt es aus England? Ami interessieren sich fast nur für eigene Manufakturen, fahren jedoch auch auf bekannte Englische ab. Mit z.B. WMF haben sie wenig am Hut, es sei denn es ist Jugendstil. Auch sind die Transportkosten auf Grund des Gewichtes viel zu hoch.

    Versilbertes ist nicht Silber und bringt auch nicht so die Preise. Ich kaufe keines meiner Stücke über $ 5,- ein und verkaufe Keines unter $ 14.50; meist verlange ich jedoch mehr.

    Der Trick ist jedoch, daß Du die versilberten Gefäße wirklich sauber putzen mußt. Das dauert eben seine Zeit. Denn erst nach dem Putzen erkennt man, ob die Versilberung 100% noch vorhanden ist oder in Teilen bereits verschwunden ist und das blanke Kupfer hervorschaut.

    Man kann es dann händisch mit entsprechenden Chemikalien noch ein bißchen "nachversilbern", vor Allem dann, wenn nur kleine Fehlstellen sind. Komplett Neuversilbern lohnt sich nicht; dies ist viel zu teuer und kann nur vom Fachmann gemacht werden.

    Mein Rat: Reinige Dein Versilbertes, mach gute Foto und ab in die Bucht damit. Wichtiger noch: Schreibe auch einen guten, plausiblen Text dazu.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Ja, ich denke der Weg ist zu weit und die Amis kaufen nicht alles, da hast du recht.

    Der Teller ist gerade im ersten Bad, Mann oh Mann da blubbert die graue Soße. Bin schon gespannt!

    • Offizieller Beitrag

    Interesannte Patene (Hostienschale) hast du da...die liturgischen Bestimmungen insbesondere der römisch katholischen Kirche sehen vor, dass vor allem Kelch und Hostienschale mit besonderer Ehrfurcht behandelt und aus edlem Metall hergestellt werden sollen. Wenn sie aus einem Metall angefertigt sind, das weniger edel als Gold ist, sollen sie grundsätzlich innen vergoldet werden.

    Dem Spruch nach "Das ist mein Leib für eure Sünden in den Tod gegeben" handelt es sich aber um ein Stück aus dem Bereich der evangelisch-lutherischen Kirche eine Abendmahlpatene. Der Satz ist Teil der Abendmahlliturgie. Bin mal gespannt ob sich noch eine Punze findet.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    Einmal editiert, zuletzt von Gratian (28. Januar 2014 um 23:34)

  • Hallo, nun die Schale nach mehrmaligem Bad und Reinigen. Mehr Verschmutzung geht so nun nicht mehr weg.
    Man sieht deutlich dass das Grundmaterial nicht edel ist. In der Fläche des Tellers kann man gut kleine Abblätterungen und auch leichte Bläßchen sehen. Nach wie vor keine Markierungen gefunden.

    Er sieht jedenfalls wesentlich besser aus als vorher :-)! Werde ihn vorerst so belassen.

    Hier noch 2 unmontierte Besteckteile, wie nennt man denn diese? Könnten die vergoldet sein?

    Gruß
    Neolith

  • Hallo beisammen, die Punkte sind eher Kratzer oder Feilenhiebe. Da denkt man aber es sei durchweg aus gutem Material, silbern.

    Bei den Besteckteilen dachte ich wegen der Größe. Der kleine hat 5cm und der große 7cm Durchmesser.

    Habe hier noch eine ältere Silberschale. Handelt es sich dabei auch um eine "Patene"? Durchmesser ca. 12cm!

    Gruß und besten Dank vorab
    Neolith

  • :) Ich denke hier eher an einen Ascher. Der Buckel in der Mitte dient wohl zum Asche abstreifen.

    Du kriegst Dein Silber/Versilbertes noch schöner hin, wenn Du nun mit etwas Sidol die Tellerchen abreibst und dann mit einer Silberreinigungspaste welche auch ein bißchen konserviert drübergehst.

    Die Paste, welche ich verwende, kommt mit einem kleinen Schwämmchen und ist rosa. Da reibe ich dann das Ding damit ab und unter warmen Wasser wird dann die Paste abgewaschen. Die Resultate sind absolut umwerfend!

    Anschließend mit einem weichen Tuch abreiben und - wenn möglich - keine Fingerabdrücke hinterlassen. Denn wo Deine Finger durch den Handschweiß dran waren, wird es bald wieder angelaufen und schwarz.........

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • :) Wenn ich mich nicht irre dann ist Dein "Ascher" aus 925er Silber und Englisch.

    Der Löwe steht für "Sterling Silber .925", Der Leopard für London von 1822 bis jetzt, "RC" ist der Hersteller Richard Crossley und die "0" das Herstellungsjahr, welches ich jedoch nicht deuten kann. Schönes Stück!

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Die zuletzt gezeigten Löffel sind Zuckerstreuerlöffel, die innen ohne weiteres feuervergoldet sein könnten. Der Griff könnte sowohl aus Ebenholz als auch aus hauchdünnem Silber mit kollophoniumfüllung gewesen sein

    In Hessen ist der Dativ dem Genitiv sein Tod

  • Besten Dank für eure Antworten:-)!
    Der Ascher ist dann mein Jahrgang :D

    Zuckerstreuerlöffel kann ich nachvollziehen. Ich habe noch etwas Ältere die ähnlich sind. Da ist der Griff tatsächlich aus Holz oder Bein. Die Verwendung war mir bisher wirklich nicht klar.

    Gruß
    Neolith

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