Menschenhaut als Bucheinband

  • :eek:
    Auf der suche nach einem originalen Hexenhammer bin ich auf dieses ältere Auktion gestoßen:


    Los Nr. 222
    Malleus maleficarum maleficas et earum heresim ut phramea potentissima co(n)terens (Hexenhammer)
    L. Martin und J. Marion, Lyon, datiert 1519
    Seltene (bibliographisch nicht nachweisbare) Ausgabe des berüchtigten, erstmals 1487 erschienenen Werkes über das Hexenwesen....... Etwas fleckiger Einband, laut Analyse des Gerichtsmedizinischen Instituts der Graf Lodron Universität Salzburg aus menschlicher Haut gefertigt. Maße 14 x 9,5 cm.

    Dachte erst es handelt sich hier um einen "Marketing-Trick" um das grausame Buch noch grausamer zu machen.

    habe daraufhin etwas gegoogelt und festgestellt, dass es bis ins 17. Jhdt. gar nicht so unüblich war, bei bestimmten Gegebenheiten menschliche Haut zu verwenden.

    Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage:

    Dieses in Pergament gebundene Buch aus der Landsknechtszeit 1570 hat zwei merkwürdige "Narben", für mich stellt sich hier die Fragen...

    Hat man verletzte Tiere zu dieser Zeit genäht ?
    Da die Nähte bzw. Verletzungen offensichtlich nicht verheilt sind, ist das Tier wohl kurz nach der Verarztung verstorben ?
    Warum hat man gerade das Stück Haut mit den Nähten verwendet um ein Buch zu binden ?

    Kann es sich hier um menschliche Haut eines gefallenen Landsknechts handeln ?

    Wer kann zu diesem Thema etwas sagen ?

  • so, hab mir das oben gezeigte Buch gekauft.
    Hat einen makaber interessanten Einband, auch wenn es natürlich unwahrscheinlich ist, dass es menschliche Haut ist... mit etwas Phantasie und einer guten Geschichte lässt sich damit bestimmt so mancher Bewunderer beeindrucken ;)

  • :) Es gibt Weltweit nur ganz ganz wenige Bücher, welche wirklich in Menschenhaut gebunden wurden und diese Bücher sind dokumentiert. Maximal vielleicht 10 - 15 und in Museen und bekannte Exemplare. Ist fast zu 100% ein "Marketinggag".......

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Mit Pergament wurde sehr sparsam umgegangen. Häuftig sieht man in den alten Büchern Seiten mit Löchern, um die dann einfach herumgeschrieben wurde. Bei deinem Einband wurde hingegen die Stelle sorgfältig geflickt, unmittelbar bevor der Bogen als Einband verwendet wurde. Wäre es eine Naht am lebenden Körper gewesen, gäbe es wohl im Rahmen der Heilung eine Verdickung und schließlich wieder eine geschlossene Oberfläche.

    ;) Wäre es meines, würde ich selbstverständlich auch Gästen die Geschichte von der Menschenhaut erzählen.

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