Nach San Juan de Alfarache

  • Mal wieder habe ich ein Bild, das mir ein paar Rätsel aufgibt. Wäre toll, wenn mir hier jemand etwas dazu sagen kann.

    "Nach San Juan de Alfarache" ist wohl ein Musikstück von Robert Edler.

    "Xanef Enalapril" ist ein Herzmedikament.

    "Nach Triana die Schiffe girlandenbelaubt
    das Vorderste hat mir das Herz geraubt" Hierzu habe ich bisher nichts gefunden.

    "Meine Lieder werden leben
    wenn ich längst entschwand
    Mancher wird vor ihnen beben
    Der gleich mir empfand" ist aus einem Gedicht von Annette von Droste-Hülshoff.

    "Das gute Gefühl" steht auf dem blauen Wimpel.

    Die Signatur kann ich leider nicht entziffern.

    Hat hier vielleicht jemand eine Idee, wie das alles zusammen passt oder wer der Künstler sein könnte? Danke vorab

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber Matthias 79*,

    Dein Bild habe ich mir genau angeschaut, soweit das auf dem Bildschirm möglich ist. Ich habe google zu den Texten bemüht, die Wikipedia-Aussagen zu Triana gelesen, Schiffe Und Schiffs-Feierlichkeiten auf dem Guadalquivir gesucht, Annette von Droste-Hülshoff gefunden, und die Wege nach San Juan de Alfarache studiert. Enalapril kenne ich aus meinem Berufsleben und habe gesehen, dass es in Deutschland 1984 zugelassen wurde.

    Dieses Medikament mit dem Handels-Namen "Xanef" wird von der Firma MSD Sharp & Dohme GmbH hergestellt, und dieses Medikament ist auch auf dem Bild des Auktionshauses Bloss zu lesen. Daher kann ich mich mit Deiner Idee, es handele sich hierbei um "künstlerisch wertvolle" Werbung der Firma MDS gut anfreunden. Diese Idee von Dir ist genial. In den 80-90iger Jahren war die Werbung der pharmazeutischen Industrie bei niedergelassenen Ärzten für ihre Medikamente fast ohne jedes finanzielles Limit. Wurde der Arzt von einem Pharmahersteller z.B. zum Vortrag nach Neapel eingeladen, durfte seine Ehefrau gleichzeitig einen Pizzabackkurs beim berühmtesten Pizzabäcker Neapels besuchen. Usw. usw. ...

    Und so kann ich mir gut vorstellen, dass hier ein junger namhafter Künstler zu Werke gegangen ist, um für Xanef auf Geheiss des Herstellers Werbung zu betreiben. Interessant dabei ist, dass der Künstler bei beiden Bildern das große "R" im Kreis hinter dem Namen "Xanef" als Hinweis auf einen warenrechtlich geschützten Namen gesetzt hat. Das ist für mich ein großer Hinweis auf die Richtigkeit Deiner Vermutung. Wenn Du dies bei MSD recherchieren willst, würde ich die schriftliche Nachfrage der Mail oder dem Telefonat vorziehen. Hierzu muss jemand ins Archiv der Firma, oder ins Firmenmuseum gehen, um dort zu stöbern. denn das ist ja ca.30 Jahre her, und die Werbefuzzis von damals sind heute bestimmt schon in Rente.

    Viel Glück und melde Dich bitte, wenn Du etwas gefunden hast.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Danke, lieber Matthias 79*

    für das schärfere Bild. Auf die Reaktion von MSD bin ich gespannt. Nochmals habe ich das Bild betrachtet und versucht, einen tiefergehenden Sinn zu ergründen, die Geschichte zu erfahren, die das Bild (vielleicht) erzählen will. Triana, Trajan, Flamenco, Spanische Inquisition, Seefahrerviertel von Sevilla, Keramikherstellung (Töpferviertel), Keltiiberische Vorfahren, alles direkte Bezüge zu diesem Stadtviertel Triana.

    Soll Xanef (R) mit den Iberischen Seefahrern verknüpft werden? Soll Xanef (R) mit den Liedern verknüpft werden, die beim Zuhörer so starke Gefühle auslösten?

    Ich kriege da keinen Sinn hinein, und manches Mal denke ich, dass der Künstler da auch keinen Sinn hineinkriegte und das Ganze nur einfach hübsch und wertig aussehen sollte, damit es den Herrn Doktor erfreute und seine Hand geschmeidig beim Schreiben des "X" über das Rezept fuhr.

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Lieber Matthias 78*,

    ich bewundere Deinen Elan. Toll, was Du bezüglich Wolfgang Heinsch herausgefunden hast. Ich denke (ohne allerdings nachprüfen zu können), da hast Du Deinen Bezug zu der Bildserie. Allerdings gibt es das Werk, Noten und Text, wohl noch zu kaufen:

    https://www.worldcat.org/title/sieben-c…true&referer=br

    Mir fehlt leider die Musikliteratur, wo ich Heinsch weiter studieren könnte, und im Internet ist nicht viel zu finden. Er findet sich im Stipendiatenarchiv des Richard Wagner Verbandes Wuppertal zum Zeitpunkt: 1968,

    http://www.rwv-wuppertal.de/Stipendiatenarchiv.htm

    Der Zeitraum seines Schaffens seiner Kompositionen, die im Internet auffindbar sind, und die Titel der Kompositionen lassen mich vermuten, dass Heinsch sehr "modern" komponiert hat. Leider finde ich bei Youtube keine Beispiele seiner Musik. Allerdings hat Heinsch maßgeblich um die Jahrtausendwende den Autoren des 6. Bandes des Mammutwerkes "Arnold Schönberg, Sämtliche Werke" durch Zitat: "Ermöglichung der Einsichtnahme in Schönbergs Autograph und die Überlassung von Kopien sowie James Dack für die Klärung etlicher Fragen am Manuskript." Zitatende.

    Heinsch's Werke vermute ich mal zuhause in der 12 Tonmusik, Mathematik, Rhythmik und Poesie.
    Moderne Klassik mit dem entsprechenden kleinzahligen Publikum.
    Aber das sind nur Vermutungen, lieber Matthias 79*.

    Liebe Grüße Winfried


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  • Einen schönen guten Tag

    Habe auch eine nummerierte Farbradierung mit Xanef Enalapril Werbung.Hat evtl schon jemand hier etwas über diese Serie herausgefunden?Ich finde leider gar nichts darüber aber es würde mich brennend interessieren was das ist und warum es gemacht wurde.

    LG und danke schon mal.

  • Alles was ich bisher dazu finden konnte ist oben im post... es gibt noch zwei oder drei weitere Bilder dieser Serie online zu finden. Meine Vermutung ist, es war tatsächlich ein Werbegeschenk der Pharmavertreter und wurde in die Arztpraxis gehängt. Einen Namen des Künstlers habe ich bisher leider nicht herausbekommen.

    Viele Grüße

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