Alte Öllampen - Wert?

  • Hallo Leute ich nochmal,

    ich habe zum Kauf folgende Lampen angeboten bekommen. Könntet ihr mir über das Alter und den Wert was sagen?
    Es sind Petroleumlampen glaube ich.
    Anbei die Fotos.

  • Lampe 2und 3 sehen mir original aus. 1 und 4 könnten aus den 70er Jahren sein
    diese Jugendstil Petroleumlampen sind in den 70er Jahren gefälscht worden. Sie waren auch als Repros teuer. 400-700 DM
    Von der Letzteren würde ich die Finger lassen. für 100-120 € kann man die nehmen. Die Originalen sind auch nicht teurer.

    In Hessen ist der Dativ dem Genitiv sein Tod

    • Offizieller Beitrag

    :)

    Liebe/r Plum,

    ich schließe mich Dreiwirbel an, halte die 1. Lampe jedoch auch für alt. (das Foto ist leider recht dunkel) Der genannte Preis ist ok, aber.........willst Du die Lampen benutzen, musst Du damit rechnen, dass sie ordentlich stinken. Auch wenn das Lampenöl als hochfeines "Duftpetroleum" ausgewiesen ist. Kopfschmerzen sind ggf. angesagt. Ich habe mal Standpetroleumlampen gesammelt, und finde diese auch heute noch hübsch. Aber anzünden......pfui Deibel.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • bei Lampe Nr. 1 und 2 von links fehlt jeweils der Glaszylinder…

    :) bitte bedenke, dass die Suche nach geeignetem Ersatz (Anschlussdurchmesser und geometrische Ausformung passend zum Brennertyp) nicht einfach wird.

  • ....willst Du die Lampen benutzen, musst Du damit rechnen, dass sie ordentlich stinken. Auch wenn das Lampenöl als hochfeines "Duftpetroleum" ausgewiesen ist. Kopfschmerzen sind ggf. angesagt. Ich habe mal Standpetroleumlampen gesammelt, und finde diese auch heute noch hübsch. Aber anzünden......pfui Deibel.

    Das Thema ist zwar fast drei Jahre alt, aber ich darf doch drauf hinweisen, dass dies weitverbreitete Vorurteil nicht stimmt.
    Wenn diese Petrollampen mit Rundbrenner richtig betrieben werden, stinkt da nichts, genauso wie Haushaltkerzen nicht stinken. Wir sind es im Zeitalter des Elektrolichtes eben nicht mehr gewohnt, dass diese alten Lampen etwas eigen sind und dauernd geputzt werden wollen. Dieses sowie das Nachfüllen war früher in Herrschaftshäusern ein wichtige Arbeit des Personals.

    Richtig betrieben bedeutet:
    Zugglas, Brenner und Docht passen zusammen
    Der Docht ist gerade abgeschnitten, so dass die Flamme einen überall gleich hohen Ring bildet.
    Der Docht ist so runtergedreht, dass die Flamme hell brennt, nicht dunkel - und selbstverständlich nicht russt.
    Weil der Brenner im Betrieb warm und daurch die Flamme grösser wird, muss man ab und zu nachregeln. Das wird bei Hängelampen gerne übersehen.

    Der Brenner muss sauber sein, insbesondere sind bei alten Lampen oft die Luftlöcher in der Galerie (da wo das Zugglas draufgesteckt wird) verdreckt. Ein Teil der Verbrennungsluft wird in der Mitte des Rundbrenners zur Flamme geführt, dies ist für die Funktion entscheidend.
    Zum Reinigen kann man die Galerie (den äusseren Teil des Brenners, der das Zugglas hält und an dem bei Modellen mit Glasschirm auch die Arme für der Schirmreif sitzen) vom inneren Teil mit der Dochtführung abschrauben. Dieses Gewinde ist bei alten Brennern oft verklebt oder verbeult.

    Ganz wichtig ist der Betriebsstoff. Duftpetroleum, "Bio-Lampenöl" und dergleichen hat in solchen Lampen NICHTS verloren! Man soll reines Lampenöl verwenden, das einen Aromatenanteil von < 1% hat. Dies ist auf dem Etikett vermerkt und solches Petroleum riecht nach nichts. Wenn es beim Öffnen der Flasche schon müffelt, stinkt es ziemlich sicher im Betrieb.
    Der Betriebsstoff ist nicht ganz einfach zu finden, weil kaum jemand mehr Petrollampen verwendet. Fündig wird man am ehesten im Gastronomie-Fachhandel, wo moderne Petrollampen für Romantikbeleuchtungen verwendet werden. Als Lampenpetrol deklariertes Petroleum vom Supermarkt muss man ausprobieren.
    Für Lampen, die auf dem Balkon betrieben werden, tuts auch ganz gewöhnliche Grillanzündeflüssigkeit.
    Selbstverständlich darf man nicht Rein- oder Waschbenzin oder Spiritus verwenden. Das wird dann ein Fall für die Feuerwehr.
    Ebenso selbstverständlich füllt man Brennstoff nicht in ein heisse Lampe nach. Deshalb stets vor dem Anzünden den Tank füllen. Das gibt bei undurchsichtigen Behältern gerne eine Schweinerei, weil man nicht sieht, wieviel Petrol noch drin ist.

    Einmal editiert, zuletzt von emil17 (18. März 2018 um 20:24)

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Ganz wichtig ist der Betriebsstoff. Duftpetroleum, "Bio-Lampenöl" und dergleichen hat in solchen Lampen NICHTS verloren!

    Na, das sagte ich doch. Aber lieben Dank, dass Du den alten Fred noch einmal hochgeholt hast. Deine Anmerkungen zu Docht, Flamme, Zylinder und Brenner sind wirklich wichtig und interessieren allgemein.

    Leider sind inzwischen einige dünne Schlauchdochte nicht mehr zu bekommen. z.B. für die alten kleinen WMF Silberstövchen. Die muss man sich aus größeren Flachdochten selber nähen. Und so ist zu befürchten, dass auch bald einige Zylinder nicht mehr geliefert werden, z.B. 31 mm für kleine Stalllaternen. Da bedient man sich momentan noch an Altbeständen.

    Liebe Grüße Winfried


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