Kuriose Judaica Spardose Hilfe erbeten

  • Noch nie gesehen,aber schon interessant das Teil :D

    "Und auf das ganze Schlamassel gehört ein Grabstein mit der Aufschrift -Menschheit, du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu-"
    -Charles Bukowski-



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  • Habs jetzt gefunden wird Zedaka Sammelbüchse genannt

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    Mäbenberg
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    Alles aus dem 2.Weltkrieg
    Außer Bücher :D

  • :) Interessante Zedaka Büchse, in jiddisch "Pushke" genannt. Appliziert Thorakrone und die 10 Gebote. Eher einfach gehalten denn sehr Viele ware aufwendig in Sterling Silber gefertigt. Ich sag es mal so aus dem Bauch heraus: Ursprung arme, dörfliche Gemeinde in Osteuropa (Polen vielleicht) um 1900.

    Das Konzept Zedaka bedeutet, dass Juden verpflichtet sind, von dem zu geben, was Gott ihnen anvertraut hat, um es zu teilen und die Welt zu heilen. So ist es auch dem ärmsten jüdischen erwachsenen Almosenempfänger noch auferlegt, von dem, was er bekommen hat und besitzt, ein weniges abzugeben.

    Jede halbwegs religiöse jüd. Familie hatte und hat auch Heute Zedaka Büchsen. Je nach Religiösität gibt es dann eben Eine für den gesamten Haushalt bzw. bei strenger orthodoxen Familie ein Büchse für jedes Familienmitglied.

    Man sollte jeden Tag ein ganz klein wenig Geld in die Büchse stecken. "Wie oft“, sagt Maimonides, ein Gelehrter aus dem 12. Jahrhundert, „ist wichtiger als wie viel“.

    Warum? Weil, wenn man einen Check über 365.- Euro schreibt, so erhält ein guter Zweck 365.- Euro. Gibt man hingegen einen Euro jeden Tag während 365 Tagen, so wird die Hand zu einer stetig Gebenden.

    Wenn die Büchse(n) voll sind beschließt dann die Familie was mit dem gesammelten Geld geschehen soll. Es ist ausschließlich für Wohltätigkeit bestimmt und darf für nichts Anderes verwendet werden.

    Non semper ea sunt, quae videntur!  - Phaedrus

  • Super vielen Dank für die ausführliche Antwort.
    Die Büchse stammt aus einer alten Gastwirtschaft aus einem kleinen Mittelfränkischen Dorf. :)

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Zu sehen sind die ersten 10 Buchstaben des hebräischen Alphabets.

    Die in der hebräischen Zahlschrift auch für die ersten Zahlen also hier 1-10 stehen...muß man übrigens von links nach rechts lesen....

    Also stehen hier die Ziffern 1-10 vereinfachend für die 10 Gebote.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

  • Ich hab jetzt rausgefunden das neben der Gastwirtschaft die ehemalige Synagoge stand/steht. 1938 wurde die Inneneinrichtung zerstört, ich denke die hat jemand damals mitgenommen.
    Ich werde das Teil jetzt dem Stadtmuseum übergeben, damit sie ausgestellt werden kann :)

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    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Ich werde das Teil jetzt dem Stadtmuseum übergeben, damit sie ausgestellt werden kann

    Finde ich sehr gut- Klasse!

    Zwischen 1933 und 1945 sind so viele Dinge und so viel Wissen um die jüdische Kultur die ja auch von je her ein Teil der deutschen Kultur ist und die bis dahin ganz normal zum Alltag gehörten, einfach "verschwunden" und wurden auch nach '45 ausgeblendet. So kann ein Stück der jüdischen und damit auch deutscher Tradition an kommende Generationen vermittelt werden.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Ein schöner und berührender Thread, den ich mit viel Interesse gelesen habe. Danke!

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

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