Kleben und Ausbessern einer Skulptur aus Stahl? Woher Goldschimmer?

  • Hallo Leute,

    nach langer Zeit bin ich mal wieder im Forum, da ich weiß, dass ich hier die richtigen Antworten bekomme :)

    Ich habe hier eine Figur aus Stahl, deren Füße sich im wahrsten Sinne des Wortes gelockert haben. Die Figuren sind auf eine Bodenplatte aufgesteckt, wahrscheinlich verklebt und dann überlackiert worden. Auf dem ersten Foto sieht man das Stäbchen.
    Die Frage ist:
    Womit klebe ich die Füße wieder an und welches Material nutze ich, um das fehlende Material an den Bruchstellen zu ergänzen?
    In den Sinn gekommen ist mir sowas: https://www.ebay.de/itm/PETEC-POWE…jkAAOSw9Z1aYd3B

    oder
    https://www.ebay.de/itm/K2-Metall-…7g/222810079617

    Hält diese Masse auch an nur kleinen Auflageflächen? Pattex Powerknete hätte ich schon hier.
    http://www.pattex.de/de/products/kl…airexpress.html Bin mir nicht sicher, ob die auch für solch filigrane Reparaturen geeignet ist.

    Anschließend würde ich fein z.B. mit diesem Buntlack die nachmodellierte und glattgeschliffene Stelle abtupfen:
    https://www.obi.de/buntlacke/obi-…25-ml/p/2395036

    Zusätzlich hat die Skulptur auch einen feinen Goldschimmer. Was könnte man hierfür verwenden um z.B. Lackabplatzer so auszubessern, um keine "nackten" Stellen mit Buntlack zu haben, die evtl. besonders herausstechen?

    Wer Infos hat bitte schnell her damit, da es für dieses Teil einen Kaufinteressenten gibt, ich aber nur einwandfreie Ware abgeben will.

    Sommerliche Grüße an alle da draußen
    Daniel

    • Offizieller Beitrag

    Servus Daniel,

    bedauerlich dass die Figur sich gelockert hat.

    Ich hatte mal ein ähnliches Problem und mit dem Kleber
    ein sehr gutes, haltbares Ergebnis erzielt. Mag teuer sein - dafür ist der Kleber mit längerer offener Zeit, kann korrigiert werden dabei und später wirklich gut fest.
    Bei Figuren ist es an solchen Stellen oft genug problematisch mit der Befestigung - wurde das vorher geschweisst? Ich kann das auf den Photos nicht genau erkennen.
    Falls geschweisst wurde - würde ich Dir raten zu einem Metallbaumenschen zu gehen und dort gegen eine kleine Spende in die Kaffeekasse die Punkte befestigen lassen. Oder gleich Autogen schweissen lassen.

    Beim Lack würde ich später mit einem Borstenpinsel einen Emaille Lack auftragen, die gibts in vielen Farben und mit einem Pinsel aufgetragen wirkt es sehr natürlich. Verläuft gut und ist standfest.

    Goldschimmer - hier gibt es Pulvergold das hauchfein auf die noch nicht ganz getrocknete Farbe aufgebracht wird.
    Farbe vorher unbedingt ein wenig abbinden lassen - erst wenn es sich fast schon getrocknet anfühlt - ein wenig Goldstaub mit einem weichen Pinsel verstäuben.

  • Hi Gardenman,
    ich danke dir für das ausführliche Feedback:-)
    Leider kann ich nicht beurteilen, ob die Figur bei der Herstellung geschweißt wurde. An einen Metallbauer (Schlosser vor Ort) hab ich auch schon gedacht, mich dann aber kurz an den Knetgummi erinnert.
    Nach dem Schweißen müssten die Fehlstellen bzw. Löcher ja trotzdem wieder gefüllt werden. Schätze mal, da wird Farbe allein nicht genügen.
    Danke für den Tipp mit dem Komponentenkleber. Die Beschreibung schweigt sich leider dazu aus, ob man den auch zum Füllen nehmen und nachbearbeiten (Schleifen) kann. Kannst du dazu noch was sagen?

    Danke für den Link mit dem Goldpulver. Die Figur ist aber keine klassische Antiquität, deshalb wäre echtes Gold und Kupfer relativer Overkill.
    Gibts so etwas vielleicht auch im Hobbykünstler-Bereich?

    Emaille-Lack klingt auch gut - könnte natürlicher aussehen als einfacher Buntlack.

  • Ich war heute beim Schlosser, der mir die Figur geschweißt und grob geschliffen hat. Bis auf eine kleine Fehlstelle hat der Schweißdraht alles ausgefüllt. Die stört aber nicht, da das Teil ja per Hand und nicht maschinell gefertigt wurde :)
    Passenden, anthrazitfarbenen Lack habe ich mir heute auch noch besorgt.
    Um den Übergang mit Goldschimmer anzugleichen bestelle ich jetzt wahrscheinlich Maya Gold:
    https://www.amazon.de/dp/B00UJI3QM2/…HNW97V8DC&psc=0
    Da ich noch einige ähnliche Objekte habe, ist die Menge genau richtig.
    Ein bisschen mit den Fingern oder mit einem feinen Pinsel auftragen sollte genügen, um den Übergang zu kaschieren.
    Da ja nur ein Hauch von Gold nötig ist, müsste ich vielleicht auch noch ans Verdünnen denken.

    Ist danach eigentlich noch Klarlack nötig?

    2 Mal editiert, zuletzt von zoolander (6. Juni 2019 um 22:47)

    • Offizieller Beitrag

    Gut dass die Figur geschweisst worden konnte :) Das ist jetzt dann wieder wirklich stabil und dürfte lange halten.

    Klarlack ist eine Möglichkeit - allerdings sollte dann die ganze Figur damit überzogen werden - partielle Lackierungen fallen im Gesamtbild gerne auf - also ich wäre zurückhaltender mit Klarlack.

    Vielleicht ein klein wenig übernebeln, nur ganz schwacher Lackauftrag anbringen..?

  • Puh...die Sache ist schwieriger als gedacht.
    Auch wenn die Farbe auf dem Deckel der Farbdose identisch aussieht, ist sie es in Wirklichkeit noch lange nicht. Zu dunkel, zu glänzend. Kann ich so nicht machen. Zum Glück erst an einem anderen Objekt der selben Machart getestet.
    Jetzt bleibt mir noch eine Mischung aus dem Baumarkt :(
    Ich muss das Objekt so schnell wie möglich fertigstellen.

    Die Goldfarbe trifft den Ton zwar genau, trocknet aber zu schnell am Material, so dass ich sie kaum mehr verwischen kann und es richtige Farbflecken gibt.
    Denke mal, dass ich die verdünnen muss

    Leider gab es passende Farbe nicht in der Dose.
    Ich hab nochmal ein Bild angehängt, damit man sieht, wie der Farbeffekt ist.
    Gesprayed sieht mir das dort aber nicht aus. Da wurden wohl mehrere Techniken verwendet.
    Wie könnte man den Effekt hinbekommen?

    Leider sind die Stellen, die ich kaschieren muss durch das Schweißen und das Schleifen größer geworden. Schlosser sind leider keine Feinmotoriker :(

    • Offizieller Beitrag

    Den Lack mit ein wenig Verdünnung versehen und dann mit einem kurzhaarigen Borstenpinsel, möglichst feine Haare auftupfen. Dabei auf eine ausreichend hohe Raumtemperatur achten - so dass der Lack gut verlaufen kann.
    Die goldigen Effekte später Transfer Gold erzeugen. Mit einem Pinsel wird das viel zu grob, das geht nur mit Transfer Gold. Die Oberfläche ist handwerklich aufwändig entstanden, sowas wird gerne an hochwertigen Kunstobjekten verwendet.

  • Wow bist du schnell!

    Meinen Test hab ich heute unter freiem Himmel (in der Sonne) gemacht - das war wahrscheinlich schon wieder zu viel des Guten. :o

    Wieder etwas dazu gelernt. Transfer-Gold kannte ich noch nicht.
    Tolle Methode.
    Wie kann man damit feine Fäden in den Lack zaubern? So schmale Streifen lassen sich doch kaum zurecht schneiden und anschließend auch noch anpressen?

    Die Figur um die es geht ist zwar ein tolles, nicht ganz günstiges Stück, da ich aber den Hersteller kenne, bezweifle ich schon wieder, dass mit Blattgold gearbeitet wurde. Das wäre wahrscheinlich in der Herstellung zu teuer gewesen.
    Ist eher so "Fake it till you make it"

    • Offizieller Beitrag

    ...selbst wenn da nicht mit Blattgold gearbeitet worden ist - irgendwie ist das goldige Dekor aufgebracht worden.

    Ich würde da mit einem nur gering befeuchteten Mixtion Pinsel ein wenig von den goldigen Effekten zaubern - nach gewisser Abbindezeit eben mit Transfergold darüber gehen.
    Das kann diese spärlichen Goldeffekte zaubern - ich bin im Restaurationsbereich aktiv und habe schon oft genug mit ungewöhnlich erscheinenden Lösungen genau den gewünschten Effekt herstellen können.

    Die Farbe scheint ja stellenweise rauh zu sein - also kann da mit einem Schwamm oder ähnlichen Auftragsgerät solch ein Effekt erzielt worden sein. Damit da nicht viel zu viel rumexperimentiert wird - würde ich eben mit dem Transfergold arbeiten.

    Irgendwie wurde der Effekt ja erzielt - vielleicht eine Rückfrage beim Hersteller starten?

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