Altes Gemälde Russland Napoleon??

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    :-):-):-)

    Hallo Blumenbild60,

    hier zeigst Du uns ein tolles Bild, das ich leider jedoch nicht deuten kann, da mir die geschichtlichen Zusammenhänge nicht exakt bekannt sind. Zuersat dachte ich dass Napoleon hier in einer lächerlichen Situation beim Frieden von Tilsit gezeigt wird. Dann jedoch, ich kenne leider die Kosakenuniformen nicht, glaube ich fast, dass hier der tragische, gescheiterte Napoleon vor Moskau im Schnee sitzend gezeigt wird, wie er Schutz unter Mantel eines verwundeten Kosaken sucht, der ihm wie fast einem Kind diesen Schutz gewährt. DAs Bild hat für mich eine starke Aussage, leider kann ich sie nicht deuten. Warten wir auf weitere Posts der Freunde.

    Liebe Grüße Winfried


    Mein Avatar zeigt ein Narrenflötchen des 16. Jahrhunderts aus dem Töpferort Raeren.

    Alle meine Aussagen erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für Ihre Richtigkeit. In keinem Fall wird für Schäden, die sich aus der Verwendung der abgerufenen Inhalte ergeben, Haftung übernommen.

    • Offizieller Beitrag

    ich würde gerne noch ein paar Bilder sehen der Rückseite und auch Details z.b die Gegenstände die da im Schnee liegen, die Gesichter und die Pistole in der Hand des verwundeten Soldaten.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    Einmal editiert, zuletzt von Gratian (7. Mai 2018 um 23:01)

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    :-):-)

    ein großes N mit Krone darüber steht für Nobility, oder Napoleon. Mit den Goldborten darunter und dem Russlandfeldzug (1812) im Hintergrund, glaube ich eher an Napoleon. Aus der gemalten Krone kann ich nichts ableiten:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Rangkrone
    Ich bin gespannt, wie sich der Thread entwickelt!

    Liebe Grüße Winfried


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    :-):-)

    Sehr schön, mcadder!

    Ich bin immer noch bei Napoleon: Vielleicht wird hier sein Leibwächter Roustam Raza abgebildet.

    https://www.panorama.am/en/news/2015/10/26/history/1469000


    Der Anfang in der google Übersetzung:

    Mamluk Roustam Raza über Napoleon verbietet den türkischen Namen, der ihm von Sklavenhändlern verliehen wurde, die ihn aus der armenischen Familie gestohlen haben

    Roustam Raza, Sohn des Artsachh Armenier Roustam Honan, schreibt in seinen Memoiren, die in dem Buch "Die Memoiren von Roustam: Napoleons mamlukischer Leibwächter" veröffentlicht wurden, über sein Leben. Er schreibt mehrmals über die transkaukasischen Tataren und schreibt darüber, wie er zum Mamelucken wurde und später, Napoleon Bonapartes Bodyguard.

    Liebe Grüße Winfried


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    :-):-)

    Jetzt habe ich, wie ich meine, dank mcadders Link, den Titel des Bildes gefunden:

    Napoleon Grande Armée Kutusow Russia Rückzug Moskau Beresina Moscow 1812

    Hier: https://www.gemaeldeundgrafik.de/graphik/dekora…w-1812/a-51225/

    Hier wird Napoleon nach der Schlacht von Beresina gezeigt:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Beresina

    (der untere Absatz)

    https://de.wikipedia.org/wiki/Michail_I…owitsch_Kutusow

    Wir lagen von Anbeginn richtig!
    Das Bild scheint eine spätere Kopie des Stahlstiches zu sein, oder?

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube, dass alle drei, das Bild, die Lithographie und die Kreidezeichnung ein gemeinsames Vorbild haben. Auf dem Bild und der Zeichnung sehe ich das Monogramm Napoleons, auf der Lithographie nicht.
    Klar ist für mich, dass es sich um ein Bild aus dem Russlandfeldzug von 1812 handelt, aber dass Napoleon selbst sich an einen seiner Soldaten kuschelt kann ich mir irgendwie nicht vorstellen.

    Ich glaube bei der Beschreibung auf Ebay/GemäldeundGrafik handelt es sich nicht um einen Titel im eigentlichen Sinn sondern um Schlagworte, die der Verkäufer hinzugefügt hat.

  • Bin begeistert von den vielfachen Antworten und Reaktionen, die wirklich hilfreich sind. Ich arbeite mich mal durch die vielen Links, die geschickt wurden. Herzlichen Dank.....melde mich nochmals, sobald ich einen Überblick habe:-):-)

    • Offizieller Beitrag

    Ich versuch's mal aufzulösen wir sehen auf dem Bild und auch auf der von mcadder gefundenen Lithographie einen Soldaten der Alten Garde Napoleons, möglicherweise ein Chasseurs à cheval de la Garde impériale (Jäger zu Pferd der kaiserlichen Garde), zusammen mit einem sehr jungen Soldaten (Junge Garde). Der Alte trägt einen braunen weiten Mantel der seine rot-goldene Uniform verdeckt und eine grüne Kopfbedeckung. Der junge barfüßige Soldat trägt ein schwarzen Mantel auf dem die Insignien Napoleons zu erkennen sind und aus der die blau goldene Uniform der französischen Armee hervorblitzt. Das N mit Krone fand sich auf sehr vielen Kleidungs- und Ausrüstungsgegenständen der Grande Armee. Napoleon nutzte die Garde in seinen Schlachten häufig als letzte Reserve und setzte sie bevorzugt in schlachtentscheidenden Situationen ein. Insbesondere den Einsatz der Alten Garde zögerte er gerne so lange wie möglich hinaus. In einigen Schlachten (wie z. B. bei Austerlitz) blieb die Alte Garde infolgedessen weitgehend untätig.Dagegen wurde die Junge Garde vergleichsweise häufig an der Seite der Linientruppen eingesetzt.

    Der Ältere ist zweifach verwundet (Arm in Schlinge, Blut unterhalb des Beines. Der Junge scheint nur geschwächt evtl ist er aber auch sterbend dargestellt.Der Ältere hält den Arm schützend um den Jungen und eine Pistole zum Zeichen der Wehrhaftigkeit in der Hand. Mit grimmigem Blick in die Ferne gerichtet wo die heraneilenden Russen zu vermuten sind. Auf der Litho sieht man weitere flüchtende Soldaten Richtung Horizont und noch viel mehr verlorene Ausrüstungsgegenstände Uniform und Waffenteile verschiedenster Truppenteile der Grande Armee (Infanterie, Kavallerie, Artillerie usw,)

    Geschichtlich sind wir im Jahr 1812 vermutlich ganz in der Nähe der Beresina dem Fluß im heutigen Weissrussland wo sich das Schicksal der Grande Armee vollendete. Nach fünf Wochen Rückmarsch aus Moskau erreichte die Grande Armee Ende November 1812 die Beresina. Dort verlegten ihr zwei russische Armeen den Weg.

    Erst am 20. Oktober, nachdem bereits der erste Schnee gefallen war, hatte Napoleon den Rückzug aus dem zerstörten Moskau befohlen. Die auf 75.000 Mann geschrumpfte Armee schleppte sich über die gleichen Straßen zurück, deren Ränder sie wenige Monate zuvor ausgebeutet und buchstäblich verkotet hatten. Kaum ein Truppenteil hatte die Chance genutzt, sich in Moskau mit Winterkleidung zu versorgen. Stattdessen horteten die meisten Soldaten statt dringend benötigter Nahrung Wertsachen, die sie aus den Ruinen der russischen Hauptstadt geraubt hatten. Ihnen folgte ein Heer von Zivilisten – Kollaborateure, Diener, Geliebte und Kinder.

    Ziel war Minsk, wo große Vorräte gestapelt waren und das von einem österreichischen Korps unter Karl Philipp zu Schwarzenberg gedeckt wurde, das sich seine Kampfkraft hatte erhalten können. Obwohl die Verluste der russischen Truppen in dem Krieg bislang wohl noch höher als die Napoleons gewesen waren, konnte ihm Oberbefehlshaber Michail Kutusow fast 200.000 Mann entgegenstellen, verteilt auf mehrere Armeen.

    Während die russische Hauptarmee Napoleon aus vorsichtiger Distanz folgte, gab Kutusow den Truppen von Pawel Tschitschagow (60.000 Mann) und Ludwig zu Sayn-Wittgenstein (50.000 Mann) den Befehl, Napoleon an der Beresina abzufangen. Tatsächlich gelang es Tschitschagow, Minsk und seine Magazine zu nehmen. Während er einen Teil seiner Truppen gegen Schwarzenberg schickte, marschierte das Gros nach Borissow, wo sich die einzige Brücke über die Beresina befand.

    Die wurde von einer polnischen Division bewacht. Zwar gelang es Tschitschagow, Brücke und Stadt zu nehmen. Aber er wusste nicht, wie nah Napoleons Vorhut schon am Fluss stand. Sie eroberte Borissow zurück und fügte den Russen schwere Verluste zu. Den Überlebenden gelang es aber, die Brücke in Brand zu setzen.

    Napoleon inszenierte nach Süden hin ein Ablenkungsmanöver, während er mit seiner Hauptmacht zu einer Furt marschierte, die zwölf Kilometer weiter flussaufwärts lag. Die Franzosen bauten unter schwierigsten Bedingungen eine Behelfsbrücke über die dann der größte Teil der Armee und Napoleon selbst geordnet und nahezu unbehelligt Richtung Westen ziehen konnten.

    Erst am 28. November waren Tschitschagow und Wittgenstein in der Lage, zum Angriff überzugehen. Trotz ihrer drückenden Überlegenheit hielten die französischen Nachhuten auf beiden Seiten des Flusses ihre Stellungen, zumindest so lange, bis die letzten kampffähigen Einheiten der Grande Armée über den Fluss marschiert waren. Dann wurden die Brücken in Brand gesetzt.

    Das bedeutete aber auch das Ende für Zehntausende von versprengten Soldaten, Deserteuren und Zivilisten, die der Grande Armee gefolgt waren. Auch von den vielleicht 7000 Gefangenen, die russische Truppen gemacht hatten, überlebten nur wenige die folgenden Tage. (Quelle Die Welt: An der Beresina bewies Napoleon sein Genie, von Berthold Seewald)

    https://www.welt.de/geschichte/art…sein-Genie.html

    Wir sehen hier auf dem Bild zwei Soldaten der Grande Armee im Angesicht der nahenden Katastrophe quasi symbolisch die Alte Garde und die Junge Garde wie sie verwundet und erschöpft für einander einstehen um den Russen die letzte Gefecht zu liefern. Ein Bild mit Pathos. Das Original könnte von Albrecht Adam (* 16. April 1786 in Nördlingen; † 28. August 1862 in München) sein der selbst am Russlandfeldzug teilnahm und sehr viele solcher Bilder in Öl gemalt hat und dessen Ölgemälde dann auch wieder als Litho veröffentlicht wurden. Das Ölgemälde hier hat sicherlich die Litho oder das Original zum Vorbild allerdings ist der Maler längst nicht so versiert und akademisch geschult wie Adam.

    Mit besten Sammlergrüßen

    Gratian

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    6 Mal editiert, zuletzt von Gratian (8. Mai 2018 um 22:47)

  • Ja danke vielmals für die ausführliche Hintergrundbeschreibung. Hier lässt sich wirklich einiges lernen...wirklich klasse....

    hätte den jemand auch eine Werteinschätzung zu dem Bild?

    • Offizieller Beitrag

    :-):-):-)

    Und ich...ich habe auch wieder etwas gelernt! Chapeau meine Damen und Herren!

    Liebe Grüße Winfried


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    • Offizieller Beitrag

    noch ein Detail. Auf der Rückseite des Bildes klebt eine Briefmarke des Deutschen Reiches : Michel 45ca Wertziffer und Krone im Perlenoval 3 Pfennig Reichspost...1898 - 1900 im Gebrauch Farbe: ca= hellocker

    Damit kann man das Alter des Bildes mit einiger Sicherheit vor 1900 eingrenzen... die Lithos mit gleichem Motiv stammen aus den 1850 iger Jahren, so dass das Gemälde irgendwo dazwischen wohl entstanden ist.

    • Offizieller Beitrag

    :-):-)

    Schwer beeindruckt! ich habe meinen Bildschirm etwas dunkler gestellt, um meine Augen zu schonen. Effekt: habe die Marke nicht als solche erkannt. Potztausend!

    Liebe Grüße Winfried


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